Der letzte Countdown

Was sagen die Evangelien?

Was zur Abrundung unserer Erkenntnisse noch bleibt, ist, ein paar Erklärungen zum Wortgebrauch der Evangelien zu untersuchen, die in unserem Bibelkommentar bereits korrekt erörtert wurden, aber dennoch im neuen Licht nochmals eine Bestätigung unserer Sicht erbringen.

Die synoptischen Evangelien verwenden folgende Verse, um die Vorbereitungen zum Passahfest zu beschreiben:

An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Passah zu essen? (Matthäus 26,17)

Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, auf daß du das Passah essest? (Markus 14,12)

Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches Passah genannt wird. (Lukas 22,1)

Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden mußte. (Lukas 22,7)

Nach der Festordnung im 3. Mose 23 verstehen wir den Festablauf folgendermaßen:

Zuerst kam das Passahfest und darauf folgten die sieben Tage der ungesäuerten Brote. Der erste Tag der ungesäuerten Brote (15. Nissan) war ein zeremonieller Sabbat und der letzte Tag ebenfalls (21. Nissan). Am zweiten Tag der ungesäuerten Brote (16. Nissan) wurde die Erstlingsgarbe gewoben. Von diesem Tag an waren weitere 48 Tage weiterzuzählen und sieben zeremonielle Sabbate einzuhalten bis das Pfingstfest am 50ten Tag nach dem ersten Tag der ungesäuerten Brote (15. Nissan) erreicht war.

Der Tag, an dem das Passah geschlachtet werden musste, fiel also nach dieser Ordnung niemals mit dem ersten Tage der ungesäuerten Brote zusammen, aber unser Bibelkommentar beschreibt dazu schon ganz richtig, dass zu dieser Zeit die Begriffe „ungesäuerte Brote“ oder „Passah“ auch für die gesamten Festtage wahlweise verwendet wurden und austauschbar waren. Es ist aber wichtig für das Verständnis des dritten Teils der Schattenserie, dass ihr euch bereits jetzt den Festverlauf auch mit der richtigen Nomenklatur einprägt.

Dieser Umstand des etwas laxen Wortgebrauchs der Evangelisten erklärt nun auch die vermeintlichen Diskrepanzen dieser Problemlösung mit dem Johannesevangelium:

Sie führen nun Jesum von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen möchten. (Johannes 18,28)

Unser Bibelkommentar schreibt hierzu, dass die Wortwahl „das Passah essen“ durchaus auch bedeuten konnte, dass ein zeremonielles Mahl an einem der Tage der ungesäuerten Brote gemeint gewesen sein konnte. Da wir nun exakt wissen, dass das Passahlamm nicht am 14. Nissan geschlachtet wurde, sondern immer am 13. Nissan gegen Abend, macht die Trennung zwischen Passahtag und erstem Tag der ungesäuerten Brote erst wirklich Sinn. In der falschen Vorstellung des Festverlaufes fielen diese Abende zusammen. In der richtigen Vorstellung sind es zwei aufeinanderfolgende getrennte Abende an verschiedenen Tagen. Das Passahmahl war dabei ein Mahl an einem nicht zum zeremoniellen Sabbat erklärten Tag, gewissermaßen ein Familienmahl ohne Anwesenheitspflicht im Tempel. Auch beim Exodus hatten sich die Familien in ihren Häusern zusammengetan und hatten das Mahl gegessen. Deshalb konnten auch am 14. Nissan, am Freitag, die Gerichtsverhandlungen und die Kreuzigung Jesu stattfinden, weil der Passahtag ein normaler Arbeitstag war und nur das Mahl am Abend (Tagesbeginn) einzuhalten war. 

Der erste Tag der ungesäuerten Brote jedoch, war immer ein zeremonieller Schattensabbat gewesen und die Priester hatten spezielle Dienste im Tempel zu leisten. Deshalb war das Abendmahl am ersten Tag der ungesäuerten Brote ein zeremonielles Mahl, bei dem die Priester im Tempel sein mussten und sich nicht verunreinigen durften. Johannes sprach von diesem Essen des Abendmahls des ersten Tages der ungesäuerten Brote, als er „Passah essen“ schrieb. Wir waren diesem Umstand schon einmal in den „Erklärungsversuchen“ im vorhergehenden Artikel begegnet.

Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesum hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König! (Johannes 19,13 f)

Sicherlich war der Freitag nicht der Rüsttag des Passah. „Rüsttag des Passah“ ist ein ungewöhnlicher und normalerweise ungebräuchlicher Ausdruck. Später sagte Johannes:

Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbaths war groß), daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten. (Johannes 19,31)

Dorthin nun, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesum. (Johannes 19,42)

Was Johannes mit „Rüsttag des Passah“ meinte, war nicht, dass es der Rüsttag zum Passahmahl gewesen ist, sondern dass es ein Freitag (ein Rüsttag) für den kommenden Sabbat während der Feierlichkeiten des Festes der ungesäuerten Brote war, wie er es im gleichen Kapitel später wieder ganz korrekt ausdrückt.

Auch diese Sicht wurde bereits von vielen Gelehrten als richtig erkannt.

Vergleichen wir noch einmal die Schlussfolgerungen unserer adventistischen Gelehrten, mit der hier gefundenen Realität:

a. Es hätte eine doppelte Feier des Passah gegeben, aufgrund welcher religiöser Streitigkeiten unter den Juden auch immer.

Teilweise falsch. Es gab damals noch keine doppelte Feier des Passah und hat es wahrscheinlich auch nie gegeben. Was aber richtig ist, ist, dass bereits zu dieser Zeit Strömungen verschiedener Glaubensgruppen innerhalb der Juden vorhanden waren, die eine andere Auslegung des Passahfestes nach 2. Mose 12 und 3. Mose 23 anboten. Als Jesus alle Typen des Passahfestes in jedem Detail erfüllt hatte, muss dies für die Leiter der Juden ein tiefgreifender Schock gewesen sein. Auch sie haben sicher erkannt, dass hier etwas geschehen war, dass sich so leicht nicht weg argumentieren ließ. Also war es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis sie auf den Gedanken kamen, eine neue Auslegung des Passahfestes dahingehend zu akzeptieren und den Festverlauf abzuändern, dass Jesus in Seiner Person nicht mehr alle Typen zeitlich erfüllt hätte. Man konnte ja das Geschehene nicht mehr ändern, aber die Auslegung des Typus und damit den Festablauf schon. Und da das Passahfest nach dem Jahre 70 nicht mehr in dieser Weise stattfand, geriet auch die geänderte Version des Festablaufs und die Tatsache, dass er geändert wurde, sehr bald in Vergessenheit.

b. Am Donnerstagabend hätte Jesus das Passahmahl korrekt mit den Jüngern am schon bei Sonnenuntergang begonnenen 14. Nissan gefeiert und dies wäre die wahre Feier des Passahfestes gewesen.

Absolut korrekt! Erster Treffer!

c. Jesus starb zur Zeit des Abendopfers und dem Schlachten der Passahlämmer am Freitag, den 14. Nissan.

Falsch. Es scheint, dass unsere Gelehrten nicht bei Ellen G. White nachgesehen haben. Sie erliegen immer noch dem Irrtum, dass Jesu Tod am Kreuz der Antityp des Passahlammes war. Nein, der Antityp des Passahlammes war das Abendmahl, das als Ordnung zum Gedächtnis an Jesu Opfer von Ihm selbst eingesetzt wurde. Jesus starb am Freitag, den 14. Nissan zum Zeitpunkt des Schlachtens des täglichen Abendopferlammes und die Passahlämmer waren bereits am Donnerstagnachmittag geschlachtet worden. Mit dem Tod Christi hörte das gesamte Opfersystem auf und dies ist durch das tägliche Lamm und nicht durch das einmal im Jahr zu essende Passahlamm, das das Abendmahl repräsentierte, versinnbildlicht. Wenn wir dies einmal verstanden haben, dann erübrigen sich auch Diskussionen wie oft pro Jahr wir (mindestens) Abendmahl halten sollten. Einmal, denn das war durch den Typus des Passahlamms vorgegeben.

d. Im Jahr der Kreuzigung fand die offizielle Feier des Passah am Freitagabend nach der Kreuzigung statt.

Wieder falsch. Der ganze Artikel erklärt warum. Es wurde nie nach einer harmonisierenden Lösung geforscht und es bleibt schleierhaft, dass niemand auf die Idee gekommen ist, die Sprache Gottes in den entscheidenden Kapiteln der Bücher Mose in Relation zu Mose alt-ägyptischem Kalenderverständnis zu setzen.

e. Jesus ruhte im Grab während des Siebenten-Tags-Sabbats, der in diesem Jahr mit dem zeremoniellen Sabbat, 15. Nissan, der erste Tag der ungesäuerten Brote zusammenfiel.

Ja, richtig, ein zweiter „Treffer“!

f. Jesus stand vom Grabe auf am frühen Sonntagmorgen, 16. Nissan, dem Tag, an dem die Garbe im Tempel gewebt werden musste, die die Auferstehung typisierte.

Alle guten Dinge sind drei! Drei Treffer von sechs möglichen. Oder anders herum ausgedrückt: 50% falsch. Also, wenn ich mir gestatten dürfte, unseren hoch akademisch angesiedelten Doktoren der Theologie Noten zu erteilen, dann wäre ein „mangelhaft“ wohl angebracht, denn „ausreichend“ korrespondiert nicht mit der Wichtigkeit des Themas. Immer wieder muss ich sehen, dass man mit dem Heiligen Geist weiterkommt, als mit dem Theologie-Studium.

Ein letztes Argument, das eventuell gegen diese Lösung des Zwei-Passah-Problems auftauchen könnte, ist der Vers aus 4. Mose 33,3:

Sie brachen auf von Raemses im ersten Monat, am fünfzehnten Tage des ersten Monats. Am anderen Tage nach dem Passah zogen die Kinder Israel aus mit erhobener Hand, vor den Augen aller Ägypter, als die Ägypter diejenigen begruben, welche Jahwe unter ihnen geschlagen hatte, alle Erstgeborenen; und Jahwe hatte an ihren Göttern Gericht geübt. (4. Mose 33,3 f)

Diese Verse wurden von Heerscharen von Gelehrten verwendet, um zu erklären, dass das Passahlamm am 14. Nissan geschlachtet wurde, am 15. Nissan abends (bei jüdischem Tagesanfang) gegessen wurde und der Auszug dann bei Tagesanbruch erfolgte. Gibt es da einen Widerspruch zu meiner Lösung? Seht euch bitte nochmals das Diagramm des Typus genauer an:

Passah des Moses

In Patriarchen und Propheten, S. 255 f., lesen wir:

Um Mitternacht „ward ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, in dem nicht ein Toter war“. 2. Mose 12,30. Alle Erstgeborenen im Lande „vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Throne saß, bis zum ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs“ (2. Mose 12, 29) hatte der Würgengel erschlagen. In dem großen Königreich Ägypten war der Stolz jedes Hauses vernichtet. Das Geschrei und Wehklagen der Trauernden erfüllte die Luft. König und Höflinge standen bleich und bestürzt vor dem grauenvollen Geschehen. Pharao erinnerte sich, wie er einst ausgerufen hatte: „Wer ist der Herr, daß ich ihm gehorchen müsse und Israel ziehen lasse? Ich weiß nichts von dem Herrn, will auch Israel nicht ziehen lassen.“ 2. Mose 5,2. Jetzt endlich war sein frevelhafter Stolz bis in den Staub gedemütigt. Er ließ Mose und Aaron noch in der Nacht rufen und sprach: „Macht euch auf und ziehet weg aus meinem Volk, ihr und die Kinder Israel. Geht hin und dienet dem Herrn, wie ihr gesagt habt. Nehmt auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt. Geht hin und bittet auch um Segen für mich.“ Auch die Ratgeber des Königs und „die Ägypter drängten das Volk und trieben es eilends aus dem Lande; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes“. 2. Mose 12,31-33.

Aufbruchsbereit, mit Sandalen an den Füßen und dem Stab in der Hand, hatte das Volk Israel schweigend und ehrfürchtig, aber voller Hoffnung auf den Befehl des Königs gewartet, der sie ausziehen hieß. Ehe noch der Morgen graute, waren sie auf dem Wege.

Wenn wir den Vers aus 4. Mose 33,3 und die Aussage Ellen G. Whites vergleichen, finden wir nur dann einen Widerspruch, wenn wir jüdische Zeitrechnung zugrunde legen:

... Am anderen Tage nach dem Passah zogen die Kinder Israel aus ... (4. Mose 33,3)

Das Passah fand definitiv am Abend statt und kurz vor Morgengrauen machten sich die Israeliten auf den Weg. Das wäre nach jüdischer Zeitrechnung, die am Abend beginnt, auf jeden Fall der gleiche Tag gewesen und nicht „der andere Tag nach dem Passah“. Ein totaler Widerspruch bereits in der Bibel, wenn wir annehmen, dass es sich um jüdische Zeitangaben handelt.

Erst das obige Diagramm gibt Aufschluss, wie es wirklich zu verstehen war, wenn wir die alt-ägyptische Tagesrechnung betrachten. Der Tag des Passahessens war noch der 14. Pesdjenet-X gewesen und die Hebräer hatten bereits mit ihren Schuhen an den Füßen auf das Startsignal gewartet. Kurz vor Morgengrauen machten sie sich auf den Weg und die Morgendämmerung selbst, war bereits der neue Tag, der alt-ägyptische 15. Pesdjenet-X. Wahrscheinlich hatte beim Morgengrauen noch nicht einmal das gesamte hebräische Volk Raemses verlassen, denn ein Tross von 1,2 Millionen Menschen braucht einige Stunden, bis sich auch die hinteren Reihen in Marsch gesetzt haben. Während man diesen kleinen Zeitunterschied von vielleicht weniger als einer Stunde bei Zugrundelegung des alt-ägyptischen Tages dem Schreiber des Berichts ohne weiteres verzeihen kann, wäre in jüdischer Zeitrechnung ein unlösbarer Widerspruch aufgetaucht.

Der Rest des jüdischen Kalenders

Wenn man den wirklichen Schöpfungskalender mit den komplizierten Kalendern anderer Kulturen vergleicht, dann überrascht seine Einfachheit.

Tagesanfang bei Sonnenuntergang.
Monatsbeginn bei Neulicht bei Sonnenuntergang.
Jahresbeginn mit dem Monat nach oder bei der Frühlingstagundnachtgleiche.
Schaltmonat, wenn keine Gerste gefunden werden konnte.

Hinreißend simpel und doch geistlich in seiner letztendlichen Abhängigkeit von der Hand Gottes, der immer das letzte Wort in Form Seiner Schöpfungskraft hat, denn nur Er lässt das Getreide zu Seiner Zeit wachsen und gibt Regen und Sonne.

Was Moses nach dem Auszug aus Ägypten noch lernen musste, war der exakte Tagesanfang und wie die Schaltmonate funktionierten.

Zum Tagesanfang hatte ich schon den Vers aus 3. Mose 23,32 erwähnt:

Es ist euer großer Sabbat, daß ihr eure Leiber kasteit. Am neunten Tage des Monats zu Abend sollt ihr diesen Sabbat halten, von Abend bis wieder zu Abend. (3. Mose 23,32)

Aber in diesem kurzen Vers steckt noch viel mehr, als wir bisher verstanden haben. Natürlich beinhaltet der Vers die exakte Anweisung Gottes, dass Gott den jüdischen Tagesbeginn am Abend festlegte, was in Übereinstimmung mit dem Schöpfungsbericht, bei dem alle Tage ebenfalls am Abend begannen, war. Aber viele argumentieren wieder mal gegen die Wahrheit und versuchen auch diesen Vers kaputt zu machen. Sie meinen, dass Gott nur für den Sabbat dieses Prinzip des Abendbeginns festgelegt hätte und die anderen Tage davon ausgenommen wären.

Falsch, denn in dem Vers ist noch weit mehr, wie ich schon sagte. Um welchen Sabbat dreht es sich denn hier? Um einen zeremoniellen Sabbat oder den Siebenten-Tags-Sabbat oder welchen?

Der Vers bezieht sich auf die vorherigen Verse, in denen der große Versöhnungstag beschrieben ist:

Und der HERR redete mit Mose und sprach: Des zehnten Tages in diesem siebenten Monat ist der Versöhnungstag. Der soll bei euch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; da sollt ihr euren Leib kasteien und dem HERRN opfern und sollt keine Arbeit tun an diesem Tage; denn es ist der Versöhnungstag, daß ihr versöhnt werdet vor dem HERRN, eurem Gott. Denn wer seinen Leib nicht kasteit an diesem Tage, der soll aus seinem Volk ausgerottet werden. Und wer dieses Tages irgend eine Arbeit tut, den will ich vertilgen aus seinem Volk. Darum sollt ihr keine Arbeit tun. Das soll ein ewiges Recht sein euren Nachkommen in allen ihren Wohnungen. Es ist euer großer Sabbat, daß ihr eure Leiber kasteit. Am neunten Tage des Monats zu Abend sollt ihr diesen Sabbat halten, von Abend bis wieder zu Abend. (3. Mose 23,26-32)

Wir müssen die biblischen Verse immer in ihrem Zusammenhang lesen, sonst kommen falschen Schlussfolgerungen heraus. Der Vers 32 kann ohne unsere neuen Erkenntnisse aus der Tatsache heraus, dass Moses den Schöpfungskalender Gottes noch nicht gänzlich verstanden hatte, überhaupt nicht erklärt werden. Für einen Juden, der mit seinem Kalender vertraut war, wäre die Anweisung vom 3. Mose 23, 27 bereits glasklar gewesen. Am zehnten Tage ist der Versöhnungstag. Ein Jude wäre niemals auf die Idee gekommen, das Fest an einem anderen Abend als dem Abend zu Beginn des zehnten Tages zu feiern. Irrtum ausgeschlossen, denn alle jüdischen Feste begannen immer am Abend, denn da begann auch ihr Tag und der nächste Abend wäre bereits der nächste Tag gewesen.

Warum erklärt aber Gott nun so seltsam den Versöhnungstag im Vers 32? „Am neunten Tage des Monats zu Abend...“ Was hätte das für einen Juden bedeutet? Große Verwirrung, Geschwister! Denn erst sagt Gott im Vers 27, dass der Versöhnungstag am zehnten des Monats ist und das wäre der Abend des zehnten und dann sagt Gott ein paar Verse weiter unten, dass es der Abend des neunten sein soll. Ein Jude, der nur den jüdischen Kalender kannte, wäre nun heillos verwirrt gewesen. Es wäre für ihn ein unlösbarer Widerspruch entstanden. „Also wann will Gott jetzt, dass wir den Versöhnungstag beginnen, am 9ten oder am 10ten?“, hätte er sicherlich hilflos und verwirrt nachgefragt.

Wir verstehen aber, dass Gott dabei war, dem Moses den jüdischen Kalender erneut beizubringen und so haben wir keinerlei Probleme mit dem Verständnis dieses scheinbaren Widerspruchs. Gott erklärte zwar im Vers 27, dass der Versöhnungstag vom Abend (Tagesbeginn) des 10. Tischri (siebenter Monat) bis wieder zum Abend dauern sollte eindeutig in jüdischer Kalendersprache. Aber Moses verstand das doch noch nicht so gut, wie wir festgestellt hatten. Also erklärte Gott in Seiner liebevollen Geduld es dem verwirrten Moses noch einmal in seinem Tagesverständnis, nach dem der Tag am Morgen und nicht am Abend begann. Denn für Moses wäre der 9. Tischri erst am Morgen des 10. Tischri zu Ende gegangen, da er sich noch nicht an den neuen Kalender gewohnt hatte. Also erklärte es ihm der Große Lehrer noch einmal in einer Sprache die Moses nicht missverstehen konnte: „Am neunten Tage des Monats zu Abend sollt ihr diesen Sabbat halten, von Abend bis wieder zu Abend.“

Die durch ihre Einfachheit überwältigende Schaltmonatsregelung finden wir, ebenso knapp wie präzise von Gott erklärt, ein paar Verse vorher:

Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde [Voraussetzung 1], und werdet's ernten [Voraussetzung 2], so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen. Da soll die Garbe gewebt werden vor dem HERRN, daß es von euch angenehm sei; solches soll aber der Priester tun des Tages nach dem Sabbat. (3. Mose 23,10 f)

Für die Webegarbe, die wir auch als „Gerstenprobe“ für die Schaltmonatsermittlung im ersten Teil der Schattenserie kennengelernt hatten, gab es zwei Voraussetzungen:

  1. Die Israeliten mussten erst einmal ins Land Kanaan gekommen sein, dass diese Festtagsregelung für den zweiten Tag der ungesäuerten Brote beginnen konnte. „Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, ...“
  2. Die Worte „und werdet's ernten“ beinhaltet die zweite Voraussetzung, dass die Garbe gewebt werden konnte, nämlich dass bereits reife Gerste vorhanden sein musste. Wo nichts war, konnte man nicht ernten, und wo nichts zu ernten war, konnte man nicht weben.

Oftmals müssen wir genau lesen, wenn wir diese kleinen aber in ihren Auswirkungen nicht zu unterschätzenden Hinweise Gottes in Seinem Wort finden wollen. Einige wollen das aber nicht tun...

Das „Imperium“ schlägt zurück

Kürzlich wendeten sich die Mond-Sabbathalter, allen voran ein gewisser „Wahrheitskämpfer“ wie er sich selbst nennt, Walter Saar, an - nach seiner Aussage - „Tausende von deutschen Adventisten“ mit einem Rundschreiben, die satanische Lehre des Mondsabbats betreffend. Das als PDF-Datei beigefügte Studium ging just um das Problem des Jahres 31 n. Chr., das für die Mondsabbathalter eines der Hauptargumente für ihren fälschlicherweise als Siebenten-Tags-Sabbat bezeichneten Mondanbetungstag darstellt. Das Studium hat den Titel „Wann war die Kreuzigung Christi? - 12 Seiten, die ihr Leben verändern werden.“ Dort werden exakt die gleichen Argumente angeführt, die ich bereits im ersten Teil des Schattenstudiums komplett entkräften konnte. Diese Argumente werden dazu benutzt, die Gemeindeglieder zu verunsichern und zur Übertretung des vierten Gebots zu animieren.

Es war offensichtlich, dass „man“ sich schnell ein paar Gegenargumente zu meinen Forschungen einfallen lassen musste, aber was dabei herauskam, war dann doch sehr kläglich.

Ich gebe hier die meinen ersten Teil von Vollmond in Gethsemane betreffenden Zeilen der Mondsabbathalter wortgetreu wieder:

Kann es nicht doch sein, dass die erste Gerste abgewartet werden musste, deshalb ein Schaltmonat eingefügt wurde und somit das Jahr 31 erst mit dem Monat MAI begann?

Überraschenderweise fällt das Passahfest im Monat Mai tatsächlich bei einem Vollmond am 25. auf einen FREITAG!!! Ist es aber biblisch, oder lediglich eine jüdische Tradition, die Gerste für den Anfang des Jahres zu berücksichtigen? Anhand der folgenden Begebenheiten werden wir erkennen, dass das biblische Jahr OHNE Rücksicht auf die Gerste begonnen werden MUSSTE und KONNTE:

1. Ereignis: Bei den Jubeljahren wurde nichts gesät – keine Gerste
bei zwei aufeinander folgenden Anbau-Jahreszeiten (Sabbatjahr und Jubeljahr) wurde kein Korn gepflanzt und somit war auch keine reife Gerste vorhanden, um danach Ausschau zu halten (3. Mose 25,1-24)

2. Ereignis: Noah wusste trotz Wasser den Anfang des Jahres – keine Gerste
Während der Sintflut war Noah in der Lage, den ersten Tag des Jahres zu bestimmen, ohne Rücksicht auf die Gerstenernte. 1. Mose 8,13: „Und es geschah im sechshundertundersten Jahre, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde vertrocknet.“

3. Ereignis: Während der Wüstenwanderung (40 Jahre) – keine Gerste
Während der 40-jährigen Wanderung in der Wildnis (Wüste), bewahrte Israel eine genaue Aufzeichnung der Monate und Jahre – anscheinend ohne jeweils die Gerstenernte in Kanaan zu Rate zu ziehen…

Das war alles! Diese drei „Gegenargumente“ waren alles, was sie meinen Erkenntnissen aus dem gesamten ersten Teil des Schattenstudiums entgegenzusetzen hatten.

Ich verfasste noch am gleichen Tag, als mich dieses Rundschreiben der Mondsabbathalter erreichte, eine Gegenantwort, die ich ebenfalls hier wiedergeben möchte. Der holländische Bruder, der eine umfangreiche Verteilerliste deutschsprachiger Adventisten führt, weigerte sich, meine „Gegenantwort an die Mondsabbathalter“ an die Geschwister weiterzuleiten. Er hatte mir vor einiger Zeit eine ziemlich unverschämte Mail gesandt, in der er mich mit großen Lettern einen „Falschen Propheten“ nannte, weil das Sonntagsgesetz nicht gekommen wäre, wie „ich prophezeit hätte“. Seine ganze Mail lautete (Satz und Farbgebung aus seiner Mail entnommen):

Am 1 Mai war gar kein Sonntagsgesetz gekommen, Du bist ein falscher Prophet!!!!

Kein Gruß, kein „Gott segne dich“. So „redet“ man heute unter Geschwistern! Er hat wohl nicht gelesen bzw. verstanden, dass ich in der Artikelreihe Hinter Feindeslinien nur versuche, satanische Nachrichten aus dem Vatikan zu entschlüsseln, aber - da ich kein Jesuit oder Illuminati bin - ohne jede Gewähr für eine richtige Auslegung. Mich deshalb als Bruder einen „falschen Propheten“ zu nennen, grenzt schon an Verleumdung. Aber so groß ist die Verwirrung der Geschwister, dass sie nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden können.

Dass er sich aber jetzt weigert, Botschaften wie die folgende weiterzugeben, macht ihn selbst zu einem Diener der Mondsabbathalter, die ungebremst an unsere Geschwister solche verunsichernden und zum Sündigen verleitende Schreiben versenden können, ohne dass eine fundierte Gegenantwort gegeben wird. Das stimmt mich sehr traurig, denn es zeigt einmal mehr, wie sehr es Satan geschafft hat, auch den Verstand derjenigen zu umnebeln, die einst zu den Auserwählten gehörten. Es wäre schon gut, wenn unsere Geschwister erlernen würden, zwischen wirklichen und falschen „falschen Propheten“ zu unterscheiden.

Hier nun der Text meiner Gegenantwort, der auf der Basis des zweiten Teils der Schattenserie noch besser verstanden werden kann:


In Antwort auf das E-Mail „Schreiben an die Vorsteher STA - Die Gemeinden und ihre Glieder werden zur Erweckung und Reformation aufgerufen! Z5 S. 15“

Hallo Walter Saar, alias „Wahrheitskämpfer“!

Deine schnell herbeigezogenen „Gegenargumente“ gegen den Freitag, 25. Mai 31 n. Chr. als Tag der Kreuzigung unseres Herrn, den ich in den neuen Artikeln über die Schatten der Zukunft als Lösung des Jahr-31-Problems ausführlich dargestellt habe, sind komplett unhaltbar und ihr könnt damit nur diejenigen täuschen, die nicht verstehen (oder verstehen wollen), was damals wirklich geschehen ist.

Bevor ich darauf eingehe, möchte ich euch Mondsabbathaltern ein Zitat von Ellen G. White mitgeben. Ellen G. White sagt zu euch:

Ich wurde zurückversetzt zur Schöpfung und mir wurde gezeigt, dass die erste Woche, in der Gott das Werk der Schöpfung in sechs Tagen ausrichtete und am siebenten Tage ruhte, genau wie jede andere gewöhnliche Woche war. Der große Gott, gab mit Seinen Tagen der Schöpfung und dem Ruhetag das Maß für den ersten Zyklus als Muster für alle folgenden Wochen bis zum Ende der Zeit vor. „Dies sind die Generationen [Erzeugnisse] des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden.“ [wörtliche Übersetzung von 1. Mose 2,4] Gott nennt uns die Produkte Seines Werkes am Ende eines jeden buchstäblichen Tages. Jeder Tag wurde von Ihm als „Generation“ bezeichnet, weil er jeden Tag einen neuen Anteil Seines Werkes erzeugte bzw. produzierte. Am siebenten Tag der ersten Woche ruhte Gott von Seinem Werk und Er segnete den Tag Seiner Ruhe und setze in beiseite für den Gebrauch des Menschen. Der wöchentliche Zyklus von sieben buchstäblichen Tagen, sechs für die Arbeit und der siebente für die Ruhe, der seit der biblischen Geschichte erhalten und überliefert wurde, hatte seinen Ursprung in den großen Tatsachen der ersten sieben Tage. {1SP 85.1}

Hier das englische Original, falls jemand Zweifel an der Übersetzung haben sollte:

I was then carried back to the creation, and was shown that the first week, in which God performed the work of creation in six days and rested on the seventh day, was just like every other week. The great God, in his days of creation and day of rest, measured off the first cycle as a sample for successive weeks till the close of time. „These are the generations of the heavens and of the earth when they were created.“ God gives us the productions of his work at the close of each literal day. Each day was accounted of him a generation, because every day he generated or produced some new portion of his work. On the seventh day of the first week God rested from his work, and then blessed the day of his rest, and set it apart for the use of man. The weekly cycle of seven literal days, six for labor and the seventh for rest, which has been preserved and brought down through Bible history, originated in the great facts of the first seven days. {1SP 85.1}

Der wöchentliche Zyklus von exakt sieben Tagen wurde demnach bis in unsere heutige Zeit beibehalten und nie geändert.

Mit folgender Aussage geht ihr voll gegen den Geist der Weissagung und entlarvt euch als „falsche Propheten“ und die ganze Mond-Sabbat-Lüge fliegt auf:

SOMIT IST UNSER HEUTIGER SAMSTAG-SABBAT
100% NICHT DER GLEICHE SABBAT-TAG,
AN DEM CHRISTUS IM GRAB VERWEILTE!!!
[Zitat aus eurem Studium]

Ellen G. White hat mehrfach bestätigt, dass Jesus am Siebenten-Tags-Sabbat im Grabe ruhte und dass er am 6ten Tag der Woche starb. Der Rhythmus (Zyklus) wurde nie verändert. Es ist eine klare Lüge, dass der Zyklus jemals verändert wurde. Das lässt sich geschichts-historisch eindeutig nachweisen.

Ihr habt also sehr schnell gelesen und entdeckt, dass es euch jetzt mit euren Lügen an den Kragen geht und dass da doch jemand die Wahrheit über den Kreuzigungstag Jesu, den 25. Mai 31 n. Chr. herausgefunden hat, und ihr habt euch schnell ein paar Gegenargumente aus dem Ärmel geschüttelt. Wollen wir mal sehen, ob die standhalten…

Ihr sagt:

1. Ereignis: Bei den Jubeljahren wurde nichts gesät – keine Gerste
Bei zwei aufeinander folgenden Anbau-Jahreszeiten (Sabbatjahr und Jubeljahr) wurde kein Korn gepflanzt und somit war auch keine reife Gerste vorhanden, um danach Ausschau zu halten (3. Mose 25,1-24)

Woher nimmst du das „Wissen“, dass es sich bei dem Jahr 31 um ein Jubeljahr handelte? Das ist nirgends geschichtlich nachweisbar. Wer heute versucht, einen Hinweis zu finden, wann und ob nach der babylonischen Gefangenschaft wieder Sabbatjahre oder Jubeljahre gehalten wurden, wird leider nicht fündig. Deshalb ist für viele die folgende Erklärung von Jesus im Frühling des Jahres 29 n. Chr. die „neue“ Deklaration des Jubeljahrzyklus und sie rechnen von dort an weiter:

Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaias gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Gesicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen das angenehme Jahr des Herrn“. (Lukas 4,17-19)

Dies ist der einzige Hinweis darauf, wann ein Jubeljahr gewesen sein könnte. Und das war nachweisbar im Jahr 28/29, also nicht im Jahr 31, wie von euch fälschlicherweise und absolut aus dem geschichtlichen Nichts heraus behauptet wird.

Und selbst wenn es wirklich ein Jubeljahr gewesen sein sollte, dann hätte das in keiner Weise verhindert, dass Gerste wuchs. Es wäre zwar nichts gesät worden, aber auf den Feldern waren immer noch Körner, die Gerste im Siebenten-Sabbat-Jahr und auch im Jubeljahr hervorbrachten. Dies kann man wunderschön auf der karaitischen Website http://www.karaite-korner.org/abib_faq.shtml nachprüfen und nachlesen. Auch dass die Gerstenprobe sehr wohl für den Jahresbeginn bzw. die Ermittlung, ob ein Schaltmonat eingefügt werden musste oder nicht, nötig war, kann man da perfekt nachstudieren. Alles biblisch und ihr habt keinerlei Gegenargumente.

Der Text zum „Jubeljahr“ lautet:

Frage: Wie kann das neue Jahr nach der Gerste in Sabbat- und Jubel-Jahren festgelegt werden? Was ist in trockenen Jahren? Auch wenn manchmal Gerste manchmal „freiwillig“ keimt und ohne Anbau wächst, ist das nicht weniger wahrscheinlich im Jubiläumsjahr und in Jahren der Dürre?

Gerste wächst jedes Jahr im Heiligen Land, ob die Landwirte sie absichtlich kultivieren oder nicht. Ungewollt kultivierte Gerste, auch als „freiwillige Gerste“ bezeichnet, ist überall gegenwärtig im Land Israel in sehr großen Mengen. In Gebieten, wo Gerste in den vergangenen Jahren kultiviert worden waren, wachsen ausgefallene Samen „freiwillig“ in relativ hohen Konzentrationen. Aber auch in Bereichen, in denen Gerste seit mindestens 1948 nicht kultiviert wurde, fährt sie fort in großen Mengen zu überleben. „Freiwillige“ Gerste wächst in so großen Mengen, dass die arabischen Hirten bekannt dafür waren, dass sie sie mit Sicheln ernteten, um ihre Schafe zu füttern. Moderne Weizen-Bauern in Israel beklagen sich, dass sie aktiv Wurzeln der „Freiwilligen Gerste“ aus ihren Weizenfeldern reißen müssen und selbst dann können sie niemals alle davon losbekommen. Es sind speziell die „freiwilligen“ Kulturen, die die Thora den Armen und Leviten in den Sabbatjahren zum Essen zugesteht, wie wir in 3. Mose 25,4-7 lesen können:

Aber im siebten Jahre soll ein Sabbath der Ruhe für das Land sein, ein Sabbath dem Jahwe; dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden; den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht einernten, und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstocks sollst du nicht abschneiden: Es soll ein Jahr der Ruhe für das Land sein. Und der Sabbath des Landes soll euch zur Speise dienen, dir und deinem Knechte und deiner Magd und deinem Tagelöhner und deinem Beisassen, die sich bei dir aufhalten; und deinem Vieh und dem wilden Getier, das in deinem Lande ist, soll all sein Ertrag zur Speise dienen. (3. Mose 25,4-7)

Folglich hätte es überhaupt keine Schwierigkeiten in einem Sabbat- oder Jubeljahr gegeben, das Abib [die Gerstenprobe] auf Basis der „Freiwilligen Gerste“ zu ermitteln. Selbst in der schweren Dürre von 1998-1999 war die „Freiwillige Gerste“ reichlich im Land Israel, und sogar in der Negev-Wüste vorhanden.

Damit ist euer „1. Ereignis“ gegen den 25. Mai 31 n. Chr. als Kreuzigungsfreitag als komplett falsch und unrealistisch aufgeflogen, um nicht zu sagen, als Lüge entlarvt.

Weiter schreibt ihr:

2. Ereignis: Noah wusste trotz Wasser den Anfang des Jahreskeine Gerste
Während der Sintflut war Noah in der Lage, den ersten Tag des Jahres zu bestimmen, ohne Rücksicht auf die Gerstenernte. 1. Mose 8,13: “Und es geschah im sechshundertundersten Jahre, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde vertrocknet.“

Wir haben lediglich den biblischen Bericht über die Feiertage, die im 3. Mose 23 festgelegt wurden, um herauszufinden, wie Gott den Kalender der Israeliten damals einsetzte. Das war nach euren eigenen Berechnungen auf eurer Stammwebsite [www.4angelspublications.org: die Domäne existiert nicht mehr] 820 Jahre NACH der Sintflut! Wenn man versteht, für was die Gerstenprobe eingeführt wurde – und das werdet ihr erst im dritten Teil meines Studiums erfahren – dann verstehst man auch, dass die Festtage eine Prophezeiung sind und dass es vor der Deklaration der Prophezeiung nicht nötig war, die Gerstenprobe zu machen. Die Monate gleichen sich auch allein mit der Frühlingstagundnachtgleiche-Regel an den Jahreszyklus der Sonne an. Die Prophezeiung der Festtage, die einmal auf das erste Kommen des Messias deuteten, muss aber nach Ellen G. White auch beim zweiten Kommen erfüllt werden, und um diese Prophezeiung zu entschlüsseln, braucht man ein Verständnis der Gerstenprobe zur Ermittlung des Schaltmonats (aufgrund der Hand des Schöpfers, der den Regen und das Wachstum gibt). Wer die Gerstenprobe leugnet, so wie ihr, wird für immer im Dunkeln tappen. Aber niemand weiß, und es ist auch nicht wichtig, ob vor der Szene im 3. Mose 23 die Gerstenprobe jemals von Gott eingesetzt war oder nicht. Und es spielt auch keine Rolle im Zusammenhang mit dem Jahr 31, wie Noah seinen Jahresbeginn ermittelt hat und ob das Jahr nach der Sintflut mit einem Schaltmonat begann oder nicht.

Euer Argument ist im Zusammenhang mit dem Thema des Jahres 31 völlig nutzlos. Thema verfehlt. Setzen, Sechs!

Ganz ähnlich verhält es sich mit eurem „3. Ereignis“:

3. Ereignis: Während der Wüstenwanderung (40 Jahre) – keine Gerste
Während der 40-jährigen Wanderung in der Wildnis (Wüste), bewahrte Israel eine genaue Aufzeichnung der Monate und Jahre – anscheinend ohne jeweils die Gerstenernte in Kanaan zu Rate zu ziehen…

Wo ist bitte diese „genaue Aufzeichnung“ und wo sind dort die Jahre mit oder ohne Schaltmonate während der Wüstenwanderung zu finden? Diese ominöse und natürlich nichtexistierende „Liste“ werdet ihr mir wohl schuldig bleiben!?

Außerdem haben wir vorhin gelesen, dass sogar in der schrecklichen Negev-Wüste Gerste zu finden war und das auch noch in Jahren ausgiebiger Trockenheit: Selbst in der schweren Dürre von 1998-1999 war die „Freiwillige Gerste“ reichlich im Land Israel, und sogar in der Negev-Wüste vorhanden.

Aber haben die Israeliten überhaupt Gerste in dieser Zeit benötigt?

Nein, da habt ihr wieder mal nicht richtig eure Bibel gelesen…

Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen; (3. Mose 23,10)

Ab wann sollten die Israeliten, die Webegarbe bringen? Ab dem Zeitpunkt, wenn sie in das Land Kanaan gekommen wären. Das waren sie aber während der Wüstenwanderung noch nicht. Also war die Gerstenprobe auch nicht von Gott für diese Zeit eingesetzt, sondern erst ab dem Zeitpunkt, da sie wieder Ackerbau betreiben könnten, bzw. „Freiwillige Gerste“ im Land Kanaan finden konnten. So wird die „Wüstenwanderung“ sogar zum Beweis, dass die Gerstenprobe nötig war, aber erst ab dem Einzug ins gelobte Land. Auch diese Abfolge der schrittweisen Einsetzung des wahren Festkalenders, der insgesamt die schönste Prophezeiung der Bibel darstellt, die erst jetzt entschlüsselt wurde, ist in sich eine Prophezeiung, denn erst wenn wir unserem gelobten Land sehr nahe sein werden, werden wir erkennen, was es wirklich mit dem Festtagskalender und den Schattensabbaten auf sich hat.

Eure Argumente sind damit erledigt und haben sich als fehlerhaft erwiesen.

Ich hoffe, dass viele unter euch sind, die nur Laura Lee Jones auf den Leim gegangen sind, die eindeutig für Satan arbeitet, und durch die Studien, die ich auf www.letztercountdown.org veröffentliche, wieder wach werden und diesen heidnischen Mond-Sabbat verlassen. Erinnert euch noch einmal, dass Ellen G. White gesagt hat:

Der wöchentliche Zyklus von sieben buchstäblichen Tagen, sechs für die Arbeit und der siebente für die Ruhe, der seit der biblischen Geschichte erhalten und überliefert wurde, hatte seinen Ursprung in den großen Tatsachen der ersten sieben Tage. {1SP 85.1} [übersetzt]

Der Zyklus von sieben Tagen wird bei euch jeden Monatsbeginn neu festgelegt und dadurch macht ihr euch über den Gott, der den Zyklus ein für alle Male in der Schöpfung festgelegt hat, lustig. Das ist niemals mit dem Geist der Weissagung in Einklang zu bringen. Das Jahr-31-Problem aber schon, wenn man den Schriften folgt. Die Kreuzigung war am 25. Mai 31 n. Chr. und das war ein Freitag und ein Vollmond war über Gethsemane, so wie es Ellen G. White gesehen und bestätigt hat.

Ich bin kein Freund, der von euch angeschriebenen Leiter, aber diesmal hoffe ich, Ihnen ein wenig geholfen zu haben.

Der Gott der Schöpfung sei mit denen, die Seine Wahrheit lieben und zerstöre diejenigen, die Seine Kinder mit Lügen in den Untergang führen wollen,
John Scotram


Manche meinen, dass wir mit solchen Geschwistern liebevoll diskutieren sollten. Dabei übersehen sie, dass diese „Geschwister“ ihren Organisationen nachfolgen, die eindeutig einen der schlauesten Angriffe seitens Satans gegen unsere Gemeinde in der Geschichte gestartet haben. Sie arbeiten auf der Seite von Jesuiten und Luziferianern, die uns dazu bringen möchten, den Sabbat an einem anderen, als dem von Gott gewählten siebenten Tag zu halten. Niemand, der in diese Falle tappt, wird das ewige Leben erhalten, wenn Jesus kommt! Sie sind alle verloren!

Deshalb schreibe ich diese Artikel und gebe euch ein Antiserum gegen diese Vampire an die Hand, die das Blut der unschuldigen Kinder Gottes aussaugen wollen. In diesen von den Mondsabbathaltern aufgebrachten Theorien wimmelt es geradezu von Widersprüchen und „neuen Erkenntnissen“. Nur sind diese „neuen Erkenntnisse“ alle nicht in Harmonie mit dem alten Licht, das uns gegeben wurde, sondern sie versuchen, es mit ihrem tödlichen Gift zu ersetzen.

... und haltend ob dem Wort, das gewiß ist, und lehrhaft, auf daß er mächtig sei, zu ermahnen durch die heilsame Lehre und zu strafen die Widersprecher. Denn es sind viel freche und unnütze Schwätzer und Verführer, sonderlich die aus den Juden, welchen man muß das Maul stopfen, die da ganze Häuser verkehren und lehren, was nicht taugt, um schändlichen Gewinns willen. Es hat einer aus ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: „Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche.“ Dies Zeugnis ist wahr. Um der Sache willen strafe sie scharf, auf daß sie gesund seien im Glauben und nicht achten auf die jüdischen Fabeln und Gebote von Menschen, welche sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist ihr Sinn sowohl als ihr Gewissen. Sie sagen, sie erkennen Gott; aber mit den Werken verleugnen sie es, sintemal sie es sind, an welchen Gott Greuel hat, und gehorchen nicht und sind zu allem guten Werk untüchtig. (Titus 1,9-16)

Könnt ihr zwischen deren Botschaft und der Botschaft, die ich für euch habe, unterscheiden? Seht ihr, wo Unordnung und Chaos herrschen und welche Botschaften Widersprüche und Probleme, die seit Jahrhunderten die gesamte Christenheit belasten, auf einmal in komplette Harmonie und Einklang mit dem göttlichen Wort bringen? Betet bitte einmal darüber, liebe Geschwister!

Wenn auf einmal alles, was in Unordnung und widersprüchlich erschien, in wunderbare Harmonie kommt, dann wissen wir, dass eine Theorie eine gegenwärtige Wahrheit geworden ist. Denn unser Gott ist ein Gott der Ordnung und nicht des Chaos. Verwirrung wird durch Kenntnis ersetzt und Zweifel durch Gewissheit.

Mit dieser Darstellung der Lösung eines für die Christenheit in Jahrhunderten unlösbar scheinenden Problems, des Zwei-Passah-Problems, hoffe ich, der Wahrheitsfindung wieder etwas näher gekommen zu sein. Im folgenden Artikel werden wir uns mit einem etwas weniger schwierigen Thema befassen, das ich schon mehrfach angekündigt habe und das uns die Antwort auf eine von vielen Adventisten in Sorge gestellte Frage geben wird: „Wie lange wird die Plagenzeit wirklich dauern, während der wir ohne Fürsprecher auf dieser Erde ausharren müssen?“

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