Der letzte Countdown

Im Teil II der Artikelserie zu den Thronlinien der Uhr Gottes im Orion beginnen wir unsere Zeitreise zurück in die Vergangenheit der Adventgemeinden. Gott hat uns zwei Jahreszahlen gegeben, die durch die Throne der drei Personen des göttlichen Rates beleuchtet werden: 1949 und 1950. Wir befinden uns im Zeitbereich der Wiederholung des dritten Siegels: 1936 bis 1986, das der kompromittierenden Gemeinde Pergamus entspricht.

Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar; und das Öl und den Wein schädige nicht! (Offenbarung 6,5-6)

Das schwarze Pferd des dritten Siegels deutet bereits eine Verfälschung des einstmals puren Evangeliums an, das durch das weiße Pferd des ersten Siegels (1846) als die Adventgemeinde mit Ellen G. White und ihrem Ehemann James White die Sabbatwahrheit akzeptierten, symbolisiert war. Und die Teuerung des Wortes Gottes aufgrund eines Mangels an gerechtem Urteilsvermögen in der Gemeinde ist ebenfalls durch die Waage und die Preise für Weizen und Gerste, mit denen man „Brot des Lebens“ backen kann, deutlich dargestellt. Und es wird hier etwas verkauft! Nämlich die Loyalität zu Gott und die Liebe zur Wahrheit. Diejenigen allerdings, die das Blut Christi [Wein] und den Heiligen Geist [Öl] haben, werden dadurch nicht davon abgehalten, ihrem Gott treu zu sein und die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden. Als dies hat sich noch einmal in der Zeitepoche der Wiederholung des dritten Siegels buchstäblich erfüllt.

Eine weitere erfüllte Pro­phe­zei­ung: „Antipas, mein treuer Zeuge“

Bevor ich auf das eingehe, was im Jahre 1949 geschehen ist, möchte ich noch einmal an den Anfang des dritten Siegels zurückkehren, um zu zeigen, wie sich Siegel bzw. Gemeinden auch manchmal überlappen können und speziell wie sich eine wichtige Prophezeiung für die Reformationsgemeinden erfüllte, ohne dass die Leiter bereit wären, diese wundervolle Erfüllung zu akzeptieren und ihre eigene Geschichte von Gott bestätigt zu sehen. Bereits im einführenden Teil I dieser Artikelserie habe ich die Geschehnisse beleuchtet, die zu Anfang des dritten Siegels bewirkten, dass die Kluft zwischen den damals existierenden zwei Gemeinden der STA, der großen Gemeinde und der Reformationsgemeinde, die in der Krise von 1914 entstanden war, noch breiter wurde.

In dem Sendschreiben Jesu an die Gemeinde Smyrna sehen wir die Geschehnisse um die Reformationsgemeinde ab 1914 in der Wiederholung des zweiten Siegels symbolisiert:

Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna [den im Jahre 1914 Ausgeschlossenen, die nicht Wehrdienst leisten und Gott treu bleiben wollten] schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot war und lebendig geworden ist [Jesus, der ebenfalls den Märtyrertod, aber für alle Menschen, erlitt]: Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich) [geistlicher Reichtum, im Gegensatz zu Laodizea, die große Gemeinde, die sich reich glaubt aber geistlich arm ist], und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden [die Adventisten der großen Gemeinde] und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans [viele Leiter sind Satans Nachfolger]. Fürchte nichts, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen [noch einmal erfüllt mit den ausgeschlossenen Gottestreuen, die später die Reformationsgemeinde bildeten], damit ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod [viele Reformadventisten starben für ihren Glauben im ersten Weltkrieg], so will ich dir die Krone des Lebens geben! Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod! (Offenbarung 2,8-11)

In ihrer „Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung“ beschreiben die STA-REF, wie sie die Jahre ab 1936 aus ihrer Sicht sehen. Bitte beachtet, wie sich die zweite Gemeinde Smyrna, in der nur die Reformationsgemeinde angesprochen ist, mit dem Anfang des dritten Siegels ab 1936 überlappt und die Prophezeiung der 10 Tage (= Jahre) noch einmal erfüllt. Die klassische Erfüllung, war die Christenverfolgung durch die Römer von 100 n. Chr. bis 313 n. Chr. Da waren die letzten 10 Jahre unter Diokletian ebenfalls besonders schlimm. [Die englische Originalversion dieses Kapitels kann HIER heruntergeladen werden.]

Unter dem Hitler Regime wurden alle unsere religiösen Aktivitäten verboten. Unsere jungen Männer wurden schweren Prüfungen unterworfen, als sie aufgefordert wurden, Waffen zu tragen, weil es keine Bestimmungen für Kriegsdienstverweigerer gab. Und die Eltern hatten wahrhaftige Probleme mit ihren schulpflichtigen Kindern im Zusammenhang mit dem Sabbat. Prüfung folgte auf Prüfung. In den zehn Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiteten unsere Geschwister im Untergrund. Während dieser schrecklichen Zeit der Not, mussten viele unserer Brüder Haftstrafen erleiden und sogar dem Tod ins Angesicht schauen.

Auch auf die STA-Gemeinde kamen Prüfungen zu, aber sie fand eine einfache Lösung, die unsere Geschwister nicht gutheißen konnten.

In einem Rundschreiben vom 3. Juni 1936 zum Beispiel, schickte E. Gugel, ein Landeskonferenz-Präsident, die folgenden Anweisungen an die Mitglieder seiner Gemeinde:

Vorzulesen in allen Gemeinden am Sabbat, den 6. Juni:

Liebe Brüder und Schwestern in Christus: Am 18. Mai 1936, gaben die zuständigen Dienststellen eine Verordnung heraus. Ein Auszug davon lautet wie folgt:

„Der Minister für Wissenschaft, Bildung und Nationale Unterweisung hält es nicht für länger möglich, die besondere Stellung, die bisher den Kindern von Adventisten für den Samstag gewährt wurde, aufrecht zu erhalten. Dementsprechend sind alle Ausnahmeregelungen im Hinblick auf die Teilnahme von Kindern von Adventisten am Samstagunterricht abgeschafft. (Dies bezieht sich auf die Verordnungen vom Februar 1934 sowie frühere Verordnungen.)"

In Beantwortung einer Anfrage, gerichtet an das Ministerium des Innern sowie an das Kultusministerium bezüglich einer erneuten Antragstellung unserer Seite, wurde mir mitgeteilt, dass diese Entscheidung unwiderruflich sei. Es muss der göttlichen Vorsehung überlassen werden, ob es in naher Zukunft eine andere Möglichkeit zu einer weiteren Antragsstellung geben wird, aber wir werden nichts unversucht lassen. Da wir zur Zeit keine Möglichkeit für die Erwirkung einer Linderung dieser Verordnung sehen, müssen wir unsere Haltung definieren. In Amerika und England gibt es in der Regel keine Schule am Samstag. Daher gibt es diese Schwierigkeiten dort nicht. Bis 1919 und 1921 hatten wir ebenfalls kein Problem, soweit es die Schulpflicht an Samstagen anbelangte. Einzelnen unter uns ist es jedoch gelungen, hier und da eine Lösung zu finden. Einige taten dies, indem sie ihre Kinder auf private Schulen schickten. Die Ärmeren hatten keine Möglichkeit, dies zu tun. Doch in Zukunft werden auch private Schulen nicht in der Lage sein, eine Ausnahme zu machen. Dennoch, für 15 Jahre genossen wir ein Privileg, das unsere Brüder und Schwestern in vielen europäischen Ländern nicht hatten. Leider haben dies einige von uns nicht zu schätzen gewusst. In der freien Schweiz waren die Behörden in dieser Frage unnachgiebig gewesen. Obwohl einzelne Eltern hohe Geldstrafen bezahlten und ins Gefängnis gingen, gewannen sie nichts und mussten schließlich nachgeben. In Österreich, Ungarn, der Tschechoslowakei, Bulgarien, etc.. . . sind unsere Brüder und Schwestern auch gute Adventisten, wie wir (so Gott will) es hier sind.

Da wir jetzt alles versucht haben, glaube ich nicht, dass der Herr den Schulbesuch unserer Kinder am Sabbat als eine echte Übertretung des vierten Gebotes sehen wird. Wenn dies der Fall wäre, dann müssten wir alle unsere Brüder und Schwestern außerhalb von Deutschland, die sich den Gesetzen ihres Landes bedauerlicherweise unterwerfen mussten, verurteilen. Dies werden wir nicht und können wir nicht tun. . . .

Ihr werdet verstehen, dass ich eine hohe Verantwortung vor Gott und Euch in dieser schwierigen Angelegenheit empfinde. Ich habe deshalb ein Rundschreiben an alle unsere Präsidenten gesandt und um ihre Stellungnahme gebeten, damit sie diese Verantwortung mit mir zusammen tragen mögen. Ihre Antwort ist zum größten Teil, dass es nicht klug wäre, unnötige Schwierigkeiten durch vorschnelle Handlungen aufgrund dieser restriktiven Regulierung über das Werk zu bringen. Deshalb müssen wir uns dieser Situation fügen. . . . "

Dieser Rundbrief zeigt, wie der Glaube des Adventvolkes auch in Bezug auf die Schulpflicht und die Einhaltung des Sabbats geprüft wurde. Wir denken, dass die Führung der Kirche der Adventisten in Deutschland unter dieser Prüfung die Gläubigen ermutigt haben sollte, die Anforderungen Gottes zu erfüllen, anstatt sich den unbiblischen Forderungen des Staates zu fügen. Zu diesem Punkt lautet das Licht, das wir durch den Geist der Weissagung erhalten haben, wie folgt:

„Unsere Geschwister können nicht das Einverständnis Gottes erwarten, während sie ihre Kinder dorthin schicken, wo es für sie unmöglich ist, dem vierten Gebot zu gehorchen. Sie sollten sich bemühen, eine Übereinkunft mit den Behörden zu treffen, durch die die Kinder vom Schulbesuch am siebten Tag entschuldigt werden. Falls das fehlschlägt, dann ist klar, was ihre Pflicht ist, Gottes Anforderungen um jeden Preis zu gehorchen.“ - Historical Sketches of the Foreign Missions of the SDAs, S. 216.

{Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung, S. 196,197} [übersetzt aus dem Spanischen]

Und der Text geht weiter und wieder werden die besonders schweren 10 Jahre von den Reformationsadventisten in ihrem eigenen Geschichtsbuch erwähnt, ohne dass sie sich dessen bewusst sind und ohne dass ihre Leiter aufgrund ihrer Ablehnung der Orion-Uhr gegenüber zugeben wollen, dass sich in den damaligen Geschehnissen biblische Prophezeiungen, die durch Jesus selbst an die Gemeinden gegeben wurden, erfüllt haben:

Als die religiöse Unterdrückung in Deutschland ihren Höhepunkt erreicht hatte, intervenierte Gott für Sein Volk. Nach fast zehn Jahren des Verbots und der Verfolgung waren unsere deutschen Brüder Gott dankbar, dass die Opposition im Jahre 1945 endlich vorbei war und dass es ihnen einmal mehr gestattet war, frei zu atmen und sich in Frieden zu versammeln. Ihre ersten Bezirksversammlungen fanden nach dem Zweiten Weltkrieg in Solingen (14. und 15. September 1945) und Esslingen (26. bis 28. Oktober 1945) statt. In ihrem Papier „Der Adventruf“ vom Dezember 1946 (erste Ausgabe) berichten sie:

„Die Erfahrungen der Brüder (während der Zeit des Krieges), in Übereinstimmung mit dem Zeugnis, das sie gegeben hatten, zeigen, dass der Herr Sein Volk auf wunderbare Weise durch die schwierigen Jahre führte. Drangsal, Haft und Verfolgung brachten die Brüder näher zusammen. Wir loben unseren Herrn und Heiland für seine wertvolle Hilfe. . . .

Zehn Jahre der Unterdrückung und Verfolgung liegen hinter uns. Der Herr war nicht damit einverstanden, dass sein Volk vernichtet werden sollte. . . .

Viele Brüder verloren ihr Leben wegen ihres Glaubens; die Geschwister Hanselmann, Schmidt, Zrenner, Brugger, Blasi und viele andere, von denen wir keine Nachrichten haben. Wir wissen nur, dass sie treu geblieben sind bis zum Tode. Viele junge und ältere Brüder und Schwestern mussten in Konzentrationslagern, Gefängnissen und Zuchthäusern leiden, in denen sie durch unmenschliche Folterer gequält wurden.“

Was für ein schrecklicher Tag wird das sein, wenn die Menschen dazu aufgerufen werden, Rechenschaft über das unschuldige Blut, das sie vergossen haben, abzulegen! {Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung, S. 197,198} [übersetzt aus dem Spanischen]

Seht ihr hier wie die beiden Gemeinden Smyrna („lieblicher Geruch“ des Opfers, von 1914 bis 1945) und Pergamus (die kompromittierende Gemeinde, ab 1936 bis 1986) zum gleichen Zeitpunkt während der ersten 10 Jahre des dritten Siegels (1936 bis 1986) zusammen existieren? Es gibt keinen Zweifel. Dies hat sich in dieser klaren und buchstäblichen Form nur im zweiten Durchlauf der Gemeinden und Siegel erfüllt! In der Gemeinde Pergamus wird deshalb noch einmal besonders dieser 10 schweren Jahre der Reformationsgemeinde mit folgenden Worten gedacht:

Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamus schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Ich weiß, was du tust und wo du wohnst, da des Satans Stuhl ist; und hältst an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet ist, da der Satan wohnt. (Offenbarung 2,12-13)

Ich habe im obigen Text des Geschichtsbuches der STA-REF eine Aussage unterstrichen, die ich den Geschwistern aus beiden Reformationsgemeinden zum Nachdenken unter Gebet übergeben möchte: „Der Herr war nicht damit einverstanden, dass sein Volk vernichtet werden sollte.“

Bitte denkt nach, ob es wirklich so war, dass die Gemeinde Smyrna nicht von Satan vernichtet wurde. Studiert Eure Geschichte und seht dort, wie die erste Generalkonferenz der Reformationsadventisten nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1948 verlaufen ist und dass dies im Jahre 1951 zu einer erneuten Spaltung diesmal innerhalb der Reformationsgemeinde führte. Und, liebe Geschwister aus den zwei Reformationsgemeinden, studiert bitte die auf Pergamus folgenden Sendschreiben an die Gemeinden der Offenbarung und seht nach, ob ihr noch irgendwo den Geist von Smyrna dort finden könnt. Vergleicht selbst den Geist Eurer Pioniere und Märtyrer mit dem Geist, den heute die GKs beider Reformationsgemeinden an den Tag legen und mit welcher Unversöhnlichkeit sie den jeweils anderen STA-Gemeinden und neuem Licht begegnen. Mehr möchte ich an dieser Stelle dazu momentan nicht sagen, außer dass „Antipas [die Reformationsgemeinde, die als Internationale Missionsgesellschaft im Jahre 1919 in Deutschland eingetragen wurde], mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da der Satan wohnt [Deutschland, wie schon öfters in meinen Artikeln gezeigt].“ Und ich möchte noch einmal versichern, dass ich weiß, dass in allen STA-Glaubensgemeinschaften treue Nachfolger Christi sind. Und diese gilt es jetzt zu einen!

Falsche Lehren in der Gemeinde?

In diesem Artikel wollen wir uns ganz speziell mit dem Orion-Jahr 1949 beschäftigen, das durch die Linie, die durch den Stern Jesu (Alnitak) und den Stern des Heiligen Geistes (Mintaka) gebildet wird, rot markiert ist. Was wir finden werden, muss auch in harmonischer Übereinstimmung mit dem Rat Jesu an die Gemeinde von Pergamus sein. Und dort besonders der Rüge Jesu an diese Gemeinde, da wir längst erkannt haben, dass Jesus die Sünden Seines Volkes im Orion aufzeigt. Lesen wir deshalb zuerst einmal die entsprechenden Verse:

Aber ich habe ein weniges wider dich, daß du solche dort hast, welche die Lehre Balaams festhalten, der den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Söhne Israels zu legen, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. Also hast auch du solche, welche in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten. Tue nun Buße; wenn aber nicht, so komme ich dir bald und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwerte meines Mundes. (Offenbarung 2,14-16)

Während der Zeit des dritten Siegels und der Gemeinde Pergamus sollten wir folglich den Einzug von zwei hauptsächlichen Lehren beobachten können, die von Jesus als die Lehre Balaams und die Lehre der Nikolaiten bezeichnet werden. Die Lehren sind miteinander verwandt und ähnlich bzw. eine folgert aus der anderen, was durch den Textteil „welche in gleicher Weise“ über die Nikolaiten-Lehre in Relation zur Balaam-Lehre ausgedrückt wird. Nicht in allen Bibelübersetzungen wird dies so deutlich wie in der Elberfelder. Deshalb habe ich diese hier verwendet, da sie den griechischen Originaltext am besten wiedergibt. Es besteht also eine Verbindung zwischen diesen beiden Falschlehren, die nichts anderes im Sinne haben, als die Söhne Israels zum Sündigen zu verführen, damit sie ihren Gott verleugnen und zu Satan abfallen. Eine sehr ernste Angelegenheit also.

Die Thronlinien

Interessant ist nun, dass die Thronlinien, wie man im Bild erkennen kann, zuerst einmal auf zwei Jahre deuten: 1949 und 1950. Es liegt die Schlussfolgerung nahe, dass in diesen beiden Jahren etwas geschehen ist, das einmal dem Einzug der Lehre Balaams und zum anderen dem Einzug der Lehre der Nikolaiten entspricht. Wir werden sehen, dass es tatsächlich so ist. Und wir werden auch sehen, dass diese beiden Lehren eigentlich nur die jeweils andere Seite der gleichen Medaille und eng miteinander verknüpft sind.

Jesus stellt in den Gemeinden meist einen Kontrast auf. Er erteilt ein Lob, an diejenigen, die etwas richtig machen und dann rügt er diejenigen, die den gleichen Sachverhalt falsch machen. Was Jesus auf jeden Fall deutlich machen will, ist, dass die Zeiten der Verfolgung zu Beginn des dritten Siegels aufhören und zuerst noch eine Zeit kommt, in der die richtigen Lehren vorherrschend sind: „Ich weiß, wo du wohnst, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet.

Wir wissen, dass sich dieses Lob wohl kaum auf das Verhalten von Teilen der STA-Gemeinde bzgl. der Schulpflichtfrage am Sabbat in Europa beziehen kann. Außerdem war dieses Problem durch die Linie des Beginns des dritten Siegels im Jahre 1936 bereits klar markiert. Es geht hier um den Namen Jesu und den Glauben Jesu und den Beginn der Gemeinde Pergamus. Wir haben ja bereits gesehen, dass Smyrna noch bis 1945 ging und dann erst die Verfolgungen aufhörten. Zur gleichen Zeit sagt Jesus aber, dass die anderen, die nicht zu „Antipas“ gehörten, an Seinem Namen fest hielten und Seinen Glauben nicht verleugnet hätten. Also muss die Rüge von Jesus an Pergamus und Seine Warnungen vor den Lehren Balaams und der Nikolaiten nach 1945 beginnen.

Was uns diese zeitlichen Überlappungen lehren wollen, ist, dass alles, was diese falschen Lehren betrifft, vom Beginn des dritten Siegels bis zum Beginn der Rüge an Pergamus (nach 1945) zuerst noch in Ordnung war, aber dann im Verlaufe des dritten Siegels und der Gemeinde Pergamus traten Änderungen auf, die Jesus nicht gutheißen kann. Es würde bedeuten, Seinen Namen und den Glauben Jesu zu verleugnen, wenn wir in die Fallen einer oder besser zwangsläufig beider dieser falschen Lehren tappen würden. Es steht also viel auf dem Spiel: Unser ewiges Leben! Diese Fallen sind sogar so trügerisch und gefährlich, dass sie Jesus im Orion durch die Thronlinien zusammen mit dem Heiligen Geist und dem Vater besonders hervorbebt. Auch dies gibt uns klare Aufschlüsse, was gemeint ist. Es geht um Seinen Namen! Seinen Charakter, Seine Natur und den Glauben Jesu, und letztlich den Erlösungsplan selbst. Diese falschen Lehren haben zum Ziel, den Glauben an die Natur Jesu zu verfälschen und dadurch ein falsches Verständnis der Erlösungsplanes einzuführen, das bewirkt, dass diejenigen, die an diese Häresien glauben, für Jesus verloren gehen. Ein satanischer Plan! Wir müssen sehr tief und vorsichtig studieren.

61 Jahre Zerfleischung über das Fleisch Jesu

Recherchieren wir also wieder im Internet und machen uns auf die Suche nach den Geschehnissen im Jahre 1949, dem Beginn der Probleme von Pergamus, die Gott besonders durch die erste Thronlinie markiert. Schnell werden wir fündig, wenn wir Suchbegriffe wie „Adventisten, 1949, Abfall“ verwenden. Es kommen wenige Ergebnisse und nur ein Ereignis sticht besonders hervor. Ich möchte damit sagen, dass es eindeutig ist, was bei dieser Suche herauskommt. Es gibt keinen Zweifel, dass wir das Ereignis gefunden haben, das Gott anmahnt.

Wir stoßen bei dieser Suche auf verschiedene Webseiten und Quellen, die alle über einen essenziellen Punkt in der Geschichte der großen Adventgemeinde schreiben. Eine Änderung der Lehre von der Natur Jesu, die erstmals im Jahre 1949 Einzug in die Adventliteratur gehalten hat. Es gibt eine ganz besondere Quelle dazu, die von einem allerhöchst angesehenen adventistischen Theologen, Dr. Jean Rudolf Zürcher stammt. In seinem Buch „Touched with Our Feelings“ [Gerührt mit unseren Gefühlen] aus dem Jahre 1994, erzählt uns Dr. Zürcher, was seit dem Jahre 1949 in der Adventgemeinde bzgl. der Lehre der Natur Jesu geschehen ist:

Teil 4 - Die Kontroverse über die Christologie im Herzen der Adventgemeinde

Kapitel 10 - Der neue Meilenstein des Adventismus

Durch die Geschichte des Christentums hindurch sind doktrinäre Veränderungen generell langsam, geschickt und unbemerkt aufgetreten. Normalerweise ist es sehr schwierig, die Herkunft dieser Veränderungen festzustellen oder diejenigen ausfindig zu machen, die für sie verantwortlich waren. Aber dies ist nicht der Fall bei der doktrinären Veränderung der menschlichen Natur Christi, wie sie in der Adventgemeinde in den 1950er Jahren geschah. Die Hauptverantwortlichen für die Änderung hinterließen ihre Spuren auf dem Glauben der Gemeinde. Es scheint offensichtlich, dass die Autoren der Veränderungen sich vollkommen darüber bewusst waren, dass sie eine neue dogmatische Lehre über die Menschwerdung einführten. Dies wird klar ersichtlich aus der Schilderung der Umstände durch LeRoy Edwin Froom in seinem Buch „Movement of Destiny“ und einem Bericht, der als Manifest der neuen Interpretation angesehen werden kann und im „Ministry Magazine“ unter dem Titel „Der neue Meilenstein des Adventismus“ veröffentlicht wurde. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Geschichte dieser neuen Perspektive, wie sie in solchen Quellen skizziert wird.

Ich habe nicht vor, das Pflichtgefühl der Kollegen gegenüber der Wahrheit oder ihre Treue zur Gemeinde in Frage zu stellen. Ich bin sicher, dass sie den Herrn und sein Wort lieben. Aber ich muss bestimmte dogmatische Lehren in Frage stellen und hoffe, es mit christlicher Güte zu tun.

Der erste Meilenstein eines radikalen Wandels

Im Jahre 1949 beauftragte die Review and Herald Verlagsgemeinschaft Prof. D. E. Rebok, den Präsidenten des adventistischen Theologischen Seminars in Washington, DC, den Text des Buches „Bible Readings for the Home Circle“ [Bibelstudien für den Hauskreis] in Vorbereitung für die neue Ausgabe zu revidieren.

Dieses Buch, das wiederholt aufgelegt worden war, wurde von vielen adventistischen Familien zur systematischen Erforschung der Bibel benutzt. Es präsentierte die offizielle Lehre der Gemeinde in vielen Details. Wie bereits erwähnt, erklärte die Ausgabe von 1915, die in den Jahren 1936 und 1945 neu aufgelegt wurde, auf unmissverständliche Weise:

„In seiner Menschlichkeit hatte Christus teil an unserer sündigen gefallenen Natur. Wenn das nicht so gewesen wäre, dann hätte Er nicht „seinen Brüdern gleich“ und „in allem gleich wie wir versucht“ werden können, dann hätte er nicht überwunden wie wir überwinden müssen und wäre daher auch nicht der vollständige und vollkommene Erlöser, den der Mensch benötigt und haben muss, um gerettet werden "

Froom sagt über Rebok: „Als er auf diese unglückliche Anmerkung auf Seite 174 in der Studie über das „Leben ohne Sünde“ stieß, erkannte er, dass dies nicht zutraf.... Also wurde der ungenaue Hinweis gelöscht und wurde in allen nachfolgenden Auflagen weg gelassen.“ Als Ergebnis gibt die neue Auflage von „Bible Readings“ eine neue Antwort auf die Frage: „Wie sehr hat Christus mit uns unsere gemeinsame Menschlichkeit geteilt?“ Die Antwort zitiert Hebräer 2,17 mit folgenden Erläuterungen:

„Jesus Christus ist zugleich Sohn Gottes und Sohn des Menschen. Als Mitglied der menschlichen Familie 'mußte er in allen Dingen seinen Brüdern gleich werden' - 'in der Ähnlichkeit des sündigen Fleisches'. Wie weit diese 'Ähnlichkeit' geht, ist ein Geheimnis der Menschwerdung, das Menschen niemals in der Lage waren zu lösen. Die Bibel lehrt deutlich, daß Christus ebenso versucht wurde, wie jeder andere Mensch versucht wird und er 'in allem gleich wie wir versucht worden ist'. Diese Versuchung muss zwangsläufig auch die Möglichkeit zu sündigen beinhalten, aber Christus war ohne Sünde. Es gibt keine biblische Unterstützung für die Lehre, dass die Mutter Christi durch eine unbefleckte Empfängnis von der Vererbung der Sünde innerhalb der Menschheit ausgenommen war und daher ihr göttlicher Sohn unfähig war zu sündigen.“

Dies ist ein signifikanter Unterschied zur 1946er Ausgabe. Während die ältere Version die Teilhaftigkeit von Christus in der „sündigen Natur des Menschen“, in „seiner gefallenen Natur“ unterstreicht, bekräftigt die letztere stark, dass „Christus ohne Sünde war.“ Offensichtlich ist die Behauptung völlig richtig. Niemand hat je das Gegenteil behauptet. Aber das ist nicht die Frage. Die Frage dreht sich um die Menschlichkeit Christi, über sein „sündiges Fleisch“, wie Paulus es ausdrückt.

Wie bereits dargelegt, lässt Rebok ungeklärt, wie Jesus selbst nicht das sündige Fleisch erbte, wie alle Nachkommen von Adam, obwohl er das Dogma der Unbefleckten Empfängnis ablehnt und sagt, dass Maria auf natürliche Weise das inhärente Makel der Menschheit vererbe. Hat nicht Paulus ausdrücklich gesagt, dass er geboren wurde „von dem Samen Davids nach dem Fleisch“?

In seiner Bearbeitung von „Bible Readings“ veränderte Rebok auch eine zweite erläuternde Anmerkung in der Antwort auf die Frage „Worin verdammte Gott in Christus die Sünde und gewann den Sieg für uns über Versuchung und Sünde?“ Die beiden erklärenden Notizen aus zwei verschiedenen Auflagen sind unten nebeneinander zum Vergleich gesetzt:

Ausgabe von 1946
 

„Gott, in Christus, verdammte die Sünde, nicht durch einen Urteilsspruch gegen sie nur als ein Richter, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondern durch sein Kommen und sein Leben im Fleisch, im sündigen Fleisch und doch ohne Sünde. In Christus demonstrierte Er, dass es durch Seine Gnade und Kraft möglich ist, der Versuchung zu widerstehen, die Sünde zu überwinden und ein Leben ohne Sünde im sündigen Fleische zu leben.“

Der von Rebok revidierte Text
 

„Gott, in Christus, verdammte die Sünde, nicht durch einen Urteilsspruch gegen sie nur als ein Richter, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondern durch sein Kommen und sein Leben im Fleisch (Auslassung) und doch ohne Sünde. In Christus demonstrierte Er, dass es durch Seine Gnade und Kraft möglich ist, der Versuchung zu widerstehen, die Sünde zu überwinden und ein Leben ohne Sünde (Auslassung) zu leben.“

Ausgabe von 1946
 

„Gott, in Christus, verdammte die Sünde, nicht durch einen Urteilsspruch gegen sie nur als ein Richter, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondern durch sein Kommen und sein Leben im Fleisch, im sündigen Fleisch und doch ohne Sünde. In Christus demonstrierte Er, dass es durch Seine Gnade und Kraft möglich ist, der Versuchung zu widerstehen, die Sünde zu überwinden und ein Leben ohne Sünde im sündigen Fleische zu leben.“

Der von Rebok revidierte Text
 

„Gott, in Christus, verdammte die Sünde, nicht durch einen Urteilsspruch gegen sie nur als ein Richter, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondern durch sein Kommen und sein Leben im Fleisch (Auslassung) und doch ohne Sünde. In Christus demonstrierte Er, dass es durch Seine Gnade und Kraft möglich ist, der Versuchung zu widerstehen, die Sünde zu überwinden und ein Leben ohne Sünde (Auslassung) zu leben.“

Eine „kleine“ Änderung mit großer Wirkung

Was mit dieser „kleinen“ Änderung begann, können wir noch gar nicht ermessen. Wir wissen nur, dass es von so großer Tragweite ist, dass es der Heilige Geist und Jesus als große Sünde im Orion vermerkt haben. Aber bevor wir näher betrachten, was die Änderung bewirkte, lesen wir zuerst, was ein ebenfalls hoch angesehener adventistischer Theologe, Dr. Ralph Larsen, über dieses Buch schreibt:

Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! Ein ehrenhafter Gelehrter der Siebenten-Tags-Adventisten, Dr. Jean Zürcher, dessen geistige und akademische Zeugnisse makellos sind, hat eine umfassende und vollständige Untersuchung des Ursprungs und des Fortschritts einer völlig falschen Lehre über die Natur Christi (Christologie) in der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten durchgeführt und seine Erkenntnisse in dem Buch „Touched with Our Feelings“ [Gerührt mit unseren Gefühlen] berichtet. Dies ist nur einer seiner bemerkenswerten Erfolge. In einer zweiten, nicht minder beeindruckenden Bemühung ist es ihm gelungen, dass sein Buch vom Review-and-Herald-Verlag, der alle ähnlichen Manuskripte seit Jahren ablehnt, gedruckt wurde.

Dr. Zürcher hat in verschiedenen Schulen der Siebenten-Tags-Adventisten gelehrt und ist derzeit der Vorsitzende des Biblical Research Committee der Euro-Afrika-Division. Er hat schon vorher ein Buch über das Wesen und Schicksal des Menschen geschrieben, das von vielen als die beste Behandlung dieses Themas durch einen adventistischen Schriftsteller betrachtet wird.

In dem vorliegenden Band legt er sorgfältig die Chronik der historischen Daten dar und analysiert die christologische Sicht, wie sie in den einstimmigen Aussagen aller Zeugen der Siebenten-Tags-Adventisten für einen Zeitraum von hundert Jahren (1850-1950) dargelegt wurde. Dann lenkt er seine Aufmerksamkeit auf die falsche Christologie, die in den 1950er Jahren eingeführt wurde, und auf die unglaublichen Aktionen und Argumente derer, die diese eingebracht haben. Dies macht seine Arbeit zu der ausführlichsten und umfassendsten Behandlung des Themas, die je erschienen ist. Die Ergebnisse sind, mit einem Wort, verheerend für die falsche Christologie, wonach Christus in der menschlichen Natur des ungefallenen Adam auf die Erde kam, anstatt in der Natur des gefallenen Menschen, wie unsere Gemeinschaft immer geglaubt und gelehrt hat.

Dieses Buch sollte nicht gelesen und dann beiseite gelegt werden. Es ist eine regelrechte Bibliothek, die eine Fülle von Informationen enthält, muss studiert und wieder aufs Neue studiert werden. Der Gedanke, dass das Thema unwichtig oder nur für Theologen von Interesse ist, ist strikt abzulehnen. Zürcher behauptet, mit voller dokumentarischer Unterstützung, dass das Thema der menschlichen Natur Christi von entscheidender Bedeutung für jeden Christen ist.

Die Wahrheit, dass Christus in der gefallenen Natur des Menschen auf die Erde kam, wurde von einer Vielzahl von Zeugen der Siebenten-Tags-Adventisten vor den 1950er Jahren als von entscheidender Bedeutung beschrieben. Diese Gruppe bestand aus der ersten Führungslinie der Adventisten. Sie umfasste:

  • Präsidenten der Generalkonferenz: James White, A.G. Daniels, C.H. Watson, W.H. Branson und J.L. McElhany
  • Vizepräsidenten der Generalkonferenz: W.W. Prescott, I.H. Evans und H.L. Rudy
  • Divisionspräsidenten: E.F. Hackman, W.G. Turner, C.B. Haynes, J.E. Fulton, A.V. Olson und L.H. Christian
  • Sekretäre der Generalkonferenz: G.B. Thompson und F.C. Gilbert
  • Unionspräsidenten: R.A. Underwood und E.K. Slade
  • Unionssekretäre: A.W. Semmens und J. McCulloch
  • Universitätspräsidenten: R.S. Owen, H.E. Giddings, W.E. Howell und M.L. Andreasen (der ebenfalls Seminarprofessor war)
  • Konferenzpräsidenten: S.N. Haskell, C.P. Bollman, J.L. Schuler, A.T. Robinson und C.L. Bond
  • „Review and Herald“-, „Signs of the Times“- und „Adventist Echo“-Editoren: A.T. Jones, Uriah Smith, F.M. Wilcox, J.H. Waggoner, E.J. Waggoner, E.W. Farnsworth, W.H. Glenn, M.C. Wilcox, F.D. Nichol, A.L. Baker, O. Tait, C.M. Snow, G. Dalrymple, R. Hare, M. Neff und G.C. Tenny

All diese berühmten Führer der Adventisten veröffentlichten in Artikeln und Büchern ihre festen Überzeugungen, dass Christus in der menschlichen Natur des gefallenen Menschen auf die Erde kam. Darüber hinaus gab es viele Autoren, die keine hohen Ämter in der Gemeinde inne hatten, aber genug Ansehen hatten, um in Betracht dafür gezogen zu werden, über die gleiche Angelegenheit vor den 1950er Jahren in unseren Publikationen insgesamt 1200-mal zu schreiben. (Siehe: „The Word was made Flesh“ [Das Wort wurde Fleisch] vom gleichen Autor.) Und alle von ihnen wurden von L.E. Froom verächtlich abgewiesen, dem führenden Promotor der falschen Christologie in den 1950er Jahren und von ihm als die „geistesgestörte Randbesetzung“ der Adventisten bezeichnet!

Wie er es wagen konnte, eine so ungeheuerliche Verdrehung zu veröffentlichen, ist ein unglaubliches Geheimnis. Wie er es schaffte, dass so viele Siebenten-Tags-Adventisten diese falsche Darstellung akzeptierten, ist ein noch größeres Geheimnis. Es scheint ein klassischer Fall von blindem Vertrauen in einen Führer zu sein. Froom genoss zu dieser Zeit das Vertrauen der meisten Mitglieder der Gemeinde, weil sechs Bände, die seinen Namen trugen, erschienen waren: „The Prophetic Faith of our Fathers [Der prophetische Glaube unserer Väter] und „The Conditionalist Faith of our Fathers“ [Der konditionalistische Glaube unserer Väter]. Dies hatte offenbar dazu geführt, dass viele alles, was er schrieb, ohne Frage akzeptierten.

Sei es wie es möchte, hatte der Adventismus jemals eine „geistesgestörte Randbesetzung“? Leider ist die Antwort: „Ja.“ Und diese geistesgestörte Randbesetzung glaubte genau das, was Froom über das Wesen des Christus glaubte, nämlich dass Jesus in der menschlichen Natur des ungefallenen Adam auf die Erde kam! Diese Gruppe wurde zunächst als die „Heiliges Fleisch“-Bewegung von Indiana identifiziert. Man kann über diese Menschen in „Ausgewählte Botschaften“, Band 2, Seiten 31-39 lesen. Die Bewegung begann in Indiana im Jahr 1889. Als Ellen G. White, die in Australien war, darüber informiert wurde, kehrte sie zurück und denunzierte dies während der Generalkonferenz von 1901. Sie beschrieb es als „billige, elende Erfindungen von menschlichen Theorien, die vom Vater der Lüge bereitet waren“. Die Konferenz debattierte es durch und verurteilte die Lehre als falsch. (Zürcher, 276).

Und Frooms Kohorten waren eine zu kleine Gruppe, um überhaupt eine Randbesetzung genannt zu werden. Ihre Namen waren und sind noch immer in gewissem Maße ein streng gehütetes Geheimnis. Aber auf verschiedenen Wegen wurde das Geheimnis „gelüftet“, so dass wir jetzt verstehen, dass eine Gruppe von vier Personen Gespräche mit einigen nicht-adventistischen Theologen begonnen haben und dann die ehrfurchtgebietende Verantwortung auf sich genommen haben, unsere Christologie zu ändern. Dies war eine herausfordernde Aufgabe. Es bedeutete, dass die einheitliche Sicht unserer Wolke von Zeugen, die seit hundert Jahren bestand, aufgehoben werden musste und eine fremdartige Interpretation auf die Schriften von Ellen G. White angewendet werden musste, um sie zu zwingen, etwas zu sagen, was sie eigentlich nie gesagt hat. Warum sollte so etwas unternommen werden?

Um die Gunst der Welt zu gewinnen. Genauer gesagt, um die Gunst bestimmter calvinistischer Theologen zu gewinnen, die drohten, uns als Sekte zu bezeichnen, wenn die Änderungen nicht vorgenommen würden, und die anboten, uns als wahre Christen zu „akzeptieren“, wenn die Änderungen vorgenommen würden. Dies lässt uns nach Luft schnappen. Seit wann reichen wir unsere Lehren zur Genehmigung bei Theologen ein, die an falschen Lehren zum Sabbat, dem Gesetz Gottes, der Unsterblichkeit der Seele, dem Höllenfeuer, der Taufe, der Gesundheitsreform und so weiter festhalten? Dennoch, so geschah es. So weit wie wir es durch den zugezogenen Vorhang der Verschwiegenheit feststellen können, waren die vier Adventisten, die die verhängnisvolle Entscheidung trafen: L.E. Froom, Roy Alan Anderson, W.E. Read und J. Unruh.

Roy Alan Anderson war damals Sekretär unserer „Ministerial Association“ und Herausgeber des „Ministry Magazins“. Wenn die Bezeichnung fast aller unserer Leiter vor den 1950er Jahren als „geistesgestörte Randbesetzung“ atemberaubend ist, dann ist Andersons Beitrag nicht weniger atemberaubend. Er veröffentlichte für alle unsere Leiter im „Ministry Magazin“, dass Ellen G. White nur drei oder vier Aussagen geschrieben hatte , die man so verstehen konnte, dass Christus in der gefallenen menschlichen Natur gekommen sein könnte und dass diese jedoch durch ihre vielen anderen Aussagen, dass Er in der ungefallenen menschlichen Natur gekommen sei, „stark ausgeglichen“ wären (Zürcher 158, 159). Diese Aussage ist das genaue Gegenteil der Wahrheit in seinen beiden Teilen. Ihre Aussagen, dass Christus in der gefallenen menschlichen Natur kam, zählen mehr als Vierhundert. Und die „ausgeglichenen“ Aussagen sind einfach nicht vorhanden. Andersons Verweis auf sie ist reine Fiktion. Ellen G. White schrieb nie auch nur ein einziges Mal, dass Christus in der ungefallenen menschlichen Natur auf die Erde kam.

W.E. Read leistete einen ebenso flinken Beitrag, indem er vorschlug, dass Christus unsere gefallene menschliche Natur stellvertretend annahm, in der gleichen Weise wie er den Preis für unsere Sünden bezahlt hätte. Aber dieses Argument fällt mit seinem eigenen Gewicht in sich zusammen. Eine andere Person kann eine Schuld für dich bezahlen, aber sie kann nicht einen Schluck Wasser für dich trinken. Wenn etwas für dich stellvertretend getan wurde, bedeutet das, dass du es nicht tun musst. Christus hat den Preis für unsere Sünden bezahlt, damit wir nicht bezahlen müssen. Wenn Christus unsere menschliche Natur stellvertretend angenommen hätte, müssten wir sie nicht annehmen. Aber ach, wir haben sie noch immer. Es könnte auf viele weitere schwerwiegende Probleme hingewiesen werden, aber ich verweise auf Zürcher.

So hat die falsche Christologie ihren Weg in unsere Kirche gemacht, durch monströse Falschdarstellungen, irreführende Manipulation von Beweismitteln und kindisch lächerliche Behauptungen. Tragischerweise sind diejenigen, die versucht haben, diese Ungeheuerlichkeit zu verteidigen, nicht weit von den Methoden ihrer Urheber abgewichen. Die falschen Auslegungen, die falsche Argumentation und Selbstwidersprüche gehen noch immer weiter. Verfolgen Sie die Schriften von Adams, Ford, Heppenstal, Ott, etc.

Diese erschreckenden Enthüllungen konfrontieren uns mit zwei schwierigen Fragen. Erstens: Wie sollten wir auf die erschreckenden Falschdarstellungen der Urheber der falschen Christologie reagieren? Intellektuelle Integrität erlaubt nur eine Wahl. Wir müssen sie zurückweisen. Solche Falschlehren zu verteidigen ist völlig undenkbar.

Zweitens: Wie soll man auf diejenigen unter uns reagieren, die weiterhin die falsche Christologie fördern? Zürcher, obwohl er deutlich erschüttert ist, von dem, was er gefunden hat, verzichtet sorgfältig darauf, lästerndes Urteil gegen irgendjemanden vorzubringen. Wir müssen seinem Beispiel folgen. Wir können Motive nicht verurteilen, aber wir müssen Handlungen verurteilen. Demjenigen, der die falsche Christologie verteidigt, könnte nicht bekannt sein, was für Falschlehren er verteidigt. Wir müssen versuchen, sie zu informieren. Wenn der Herr das Herz von einem von euch anrührt, dieses Buch einem euch bekannten Pastor zu geben, wäre das ein guter Anfang. Und wenn der Herr euch eine größere Bürde auf euere Herzen legt, so sei es. In jedem Fall dankt Gott für dieses Buch und preist Gott für unsere Wahrheit!

(Ralph Larson ist nach vierzig Jahren Dienst als Pastor, Evangelist, Lehrer und Universitäts- und Priesterseminarprofessor im Ruhestand. Er schreibt von seinem Haus in Cherry Valley, Kalifornien.) [übersetzt]

Eine außerordentliche Erfahrung

Liebe Geschwister, das Thema, zu dem wir hier durch den Orion und das dort vermerkte Jahr 1949 geführt werden, ist erschreckend! Was hier angesprochen wird, ist keine kleine Sache. Es geht für uns um Leben oder Tod! Deshalb halte ich mich in diesen Artikeln sehr zurück und lasse vermehrt andere sprechen, die als Doktoren und Theologen höheres Gewicht haben, als ein kleiner Bauer aus Südamerika. Lassen wir nun Kenneth E. Wood, den Vorsitzenden des Ellen G. White Estate Board of Trustees zu Wort kommen, der das Vorwort zu Zürchers Buch „Touched with our Feelings“ am 10. August 1996 geschrieben hat. Es lautet wie folgt:

Seit der Zeit als ich ein kleiner Junge war in den frühen 1920er-Jahren, haben mich meine Eltern gelehrt, dass der Sohn Gottes mit einem fleischlichen Erbe wie jedes andere Menschenbaby in diese Welt gekommen ist. Ohne großes Augenmerk auf die Sünder in seiner Abstammung zu legen, erzählten sie mir von Rahab und David, und betonten, dass Jesus trotz seiner ererbten fleischlichen Neigungen ein vollkommenes Leben als Kind, Jugendlicher und Erwachsener lebte. Sie erzählten mir, dass er meine Versuchungen verstehen würde, denn er war versucht worden, wie ich es war und dass Er mir Kraft zum Überwinden geben würde, wie Er überwand. Dies machte einen tiefen Eindruck auf mich. Es half mir, Jesus nicht nur als meinen Heiland, sondern als mein Beispiel zu sehen und zu glauben, dass ich durch Seine Macht ein siegreiches Leben leben konnte.

In späteren Jahren habe ich erfahren, dass die Lehre meiner Eltern über Jesus auch von der Bibel unterstützt wird und dass Ellen G. White, Gottes Botin für die Übrigen, diese Wahrheit in zahlreichen Aussagen, wie den folgenden, deutlich gemacht hat:

„Lasst die Kinder darauf achten, dass das Kind Jesus die menschliche Natur auf sich genommen hatte und in der Gestalt des sündigen Fleisches gekommen war und von Satan so versucht wurde, wie alle Kinder versucht werden. Er konnte den Versuchungen Satans durch seine Abhängigkeit von der göttlichen Macht seines himmlischen Vaters widerstehen, weil er sich seinem Willen unterwarf und allen seinen Geboten gehorsam war.“ (Youth's Instructor, 23. August 1894).

„Jesus war einst im gleichen Alter, in dem du jetzt gerade bist. Deine Umstände und deine Sorgen in diesem Lebensabschnitt hatte Jesus auch. Er wird dich in dieser kritischen Phase nicht unbeachtet lassen. Er sieht deine Gefahren. Er ist kennt deine Versuchungen.“ (Manuscript Releases, vol. 4, S. 235).

„Einer der Hauptgründe, dass Christus ein Teil der menschlichen Familie wurde und ein siegreiches Leben von der Geburt bis zur Reife lebte, war, ein Beispiel für die zu geben, zu deren Rettung er gekommen war. Jesus nahm die menschliche Natur an, ging durch Säuglingsalter, Kindheit und Jugend, damit er mit allen mitfühlen könnte und ein Beispiel für alle Kinder und Jugendlichen gäbe. Er kennt die Versuchungen und Schwächen der Kinder.“ (Youth's Instructor, 1. September 1873).

In meinen Akademie- und College-Jahren bekam ich von den adventistischen Lehrern und Ministern weiterhin zu hören, dass Jesus die gleiche Art von Fleisch annahm, das jeder Mensch annehmen muss - Fleisch, das durch den Sündenfall von Adam und Eva betroffen und beeinflusst ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Katholiken das nicht glauben, weil ihre Lehre von der Erbsünde erfordert, Jesus vom sündigen Fleisch zu trennen. Sie taten dies durch die Schaffung der Lehre von der Unbefleckten Empfängnis, der Lehre, dass Maria, die Mutter Jesu, obwohl sie natürlich gezeugt worden war, von dem Moment ihrer Empfängnis an frei von jeglichem Makel der Erbsünde war. Und deshalb, da sie anders als ihre Vorfahren und der Rest der gefallenen Menschheit war, konnte sie ihrem Sohn das Fleisch des ungefallenen Adams geben. Obwohl die Protestanten diese katholische Lehre ablehnen, argumentieren die meisten jedoch noch immer, dass ein Unterschied zwischen der menschlichen Natur Christi und der der menschlichen Rasse, die er zu retten gekommen war, bestünde. Sie sagen, dass auf übernatürliche Weise verhindert wurde, dass er das genetische Erbe seiner sündenbehafteten Vorfahren ererbt hätte und damit frei von gewissen Tendenzen war, gegen die die Menschheit als Ganzes ankämpfen muss.

Herausgefordert von Kritikern

Da die Adventisten von Anfang an unterstützten, dass Jesus die menschliche Natur annahm, die Er nach mehr als 4.000 Jahren Sünde vorfand, haben Minister und Theologen anderer Kirchen diesen Glauben verzerrt und dazu benutzt, die Menschen von der Sabbatwahrheit und der Drei-Engels-Botschaft abzubringen. Mit der Lehre von der Erbsünde in ihrem Bezugssystem, erklärten sie, dass wenn Jesus einen Körper „in der Ähnlichkeit des sündlichen Fleisches“ (Röm 8,3, GSB) angenommen hätte, wäre er ein Sünder gewesen und hätte damit selbst einen Heiland gebraucht.

In den frühen 1930er-Jahren erschien ein Artikel in „Moody Monthly“, der drei adventistische Lehren, einschließlich der Natur Christi, herausforderte. Francis D. Nichol, der Herausgeber des Review and Herald (jetzt Adventist Review), reagierte auf die Vorwürfe, indem er einen Brief an den Herausgeber schrieb. In Bezug auf die Lehre, dass Christus „eine sündige, gefallene Natur geerbt hätte“, sagte er:

„Der Glaube der Siebenten-Tags-Adventisten über diesen Sachverhalt ist definitiv in Hebräer 2:14-18 auseinander gesetzt. In dem Maße, in dem eine solche Bibelstelle die tatsächliche Teilhaftigkeit Christi an unserer Natur lehrt, lehren wir es.“

Später schrieb er in einem Leitartikel, in dem er die Antwort des Kritikers auf seine Aussage kommentiert, unter anderem:

„Wir stimmen ohne weiteres zu, dass es missverstanden werden könnte, wenn jemand ohne eine weitere qualifizierende Aussage erklärt, dass Christus eine „sündige, gefallene Natur“ geerbt hätte und dies dann dahingehend ausgelegt werden könnte, dass Christus ein Sünder von Natur aus, so wie wir, gewesen wäre. Dies wäre in der Tat eine erschreckende Lehre. Aber eine solche Lehre, wie diese, wird von uns nicht geglaubt. Wir lehren schlechthin, dass, obwohl Christus von einer Frau geboren wurde, am gleichen Fleisch und Blut wie wir teilhatte und so wahrhaftig genau wie seine Brüder gemacht war und es ihm möglich war, in allen Punkten so versucht zu werden, wie wir es werden, Er dennoch ohne Sünde war und von keiner Sünde wusste.

Der Schlüssel zu der ganzen Sache ist natürlich die Formulierung „dennoch ohne Sünde“. Wir glauben vorbehaltlos diese Aussage der Heiligen Schrift. Christus war wirklich 'der eine Sündlose'. Wir glauben, dass Er, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde wurde. Sonst hätte er nicht unser Erlöser sein können. Egal in welcher Sprache ein Adventist sich bemühen möge, die Natur zu beschreiben, die Christus von uns Menschen ererbt hätte - und wer kann erwarten, dies mit absoluter Präzision und frei von jedem möglichen Missverständnis tun zu können - glauben wir bedingungslos und wie bereits gesagt, dass Christus 'ohne Sünde' war. (Review und Herald, 12. März 1931)"

Die von dem Ältesten Nichol dargelegte Position war genau diejenige, die die Gemeinde, sowie viele angesehene nicht-adventistische Bibelforscher, über Jahrzehnte eingenommen hatten. Es war sicherlich die Ansicht von Ellen G. White, die schrieb:

„Während er die menschliche Natur in ihrem gefallenen Zustand auf sich nahm, hatte Christus gleichzeitig jedoch keinen Anteil an ihrer Sündhaftigkeit. . . . Er spürte unsere Schwachheiten und wurde in allem versucht wie wir. Und doch wusste er von keiner Sünde . . . Wir sollten keinerlei Zweifel hinsichtlich der völligen Sündlosigkeit der menschlichen Natur Christi hegen.“ (Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 270).

Dialog und Veränderung

Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als ich dann als einer der Herausgeber des Review in den 1950er Jahren hörte, dass einige Gemeindeleiter sagen, dies sei nicht die richtige Ansicht und dass es nur die Ansicht einer „geistesgestörten Randbesetzung“ in der Gemeinde wäre! Es war ein Dialog mit einigen wenigen evangelischen Geistlichen aufgenommen worden, die einer Sichtweise gegenüber der Natur des Menschen verpflichtet waren, die die falsche Lehre der „unsterblichen Seele“ mit einbezog. Mir wurde gesagt, dass wir unsere Position über Christi menschliche Natur „abgeklärt“ hätten. Als ein Ergebnis dieses Dialogs, verkündeten mehrere Kirchenführer, die an den Diskussionen beteiligt waren, dass Christus die Natur Adams vor - nicht nach - dem Fall angenommen hätte. Die Veränderung betrug 180 Grad - Postlapsarianismus zu Prälapsarianismus.

Diese dramatische Veränderung trieb mich dazu, diese Frage mit einer an Besessenheit grenzenden Intensität zu studieren. Mit aller Objektivität, die ich aufbieten konnte, untersuchte ich die Heilige Schrift. Ich las die Schriften von Ellen G. White. Ich las die Aussagen von adventistischen Denkern, die ihre Sichtweisen in den vorangegangenen hundert Jahren dargelegt hatten. Ich untersuchte Studien und Bücher von zeitgenössischen adventistischen Autoren und nicht-adventistischen Theologen. Ich versuchte zu verstehen, welche Auswirkungen diese Veränderung im Glauben (1) auf die Symbolik der Jakobsleiter, die den ganzen Weg vom Himmel bis zur Erde reicht, (2) auf den Zweck des Fleischwerdung Christi, (3) auf das Verhältnis Seiner Menschlichkeit zu der Qualifizierung als unser Hohepriester (Heb 2,10; „The Desire of Ages“, S. 745 und „The Story of Jesus“, S. 155), (4) auf die relative Schwierigkeit im Kampf gegen den Gegner in sündlosem Fleisch statt in sündigem Fleisch; (5) auf die tiefere Bedeutung von sowohl Gethsemane als auch Golgatha; (6) auf die Lehre von der Gerechtigkeit aus dem Glauben; und (7) auf den Wert des Lebens Christi als ein Beispiel für mich, haben könnte.

Auf die Auswirkungen dieser Lehre von der nicht gefallenen Natur Jesu auf die „Lehre von der Gerechtigkeit aus dem Glauben“ und die daraus resultierende Verminderung „des Wertes des Lebens Christi als unser Beispiel“ werde ich im folgenden Artikel über die Thronlinien ausführlich eingehen und erklären, warum Jesus auch das Jahr 1950 im Orion als schreckliches Warnsignal beleuchtet. Aber lesen wir weiter im Vorwort zu einem der besten Bücher, das wir in der zeitgenössischen Advent-Literatur finden können und dessen Lektüre ich jedem Leser meiner Artikel dringend empfehlen möchte, wenn er an der Rettung seiner Seele interessiert ist:

Über 40 Jahre habe ich diese Studien fortgesetzt. Als Ergebnis habe ich nicht nur die Wichtigkeit einer korrekten Sichtweise der menschlichen Natur Christi, sondern auch zwei Kommentare von Ellen G. White besser verstehen gelernt, die davon handeln, dass selbst einfache Wahrheiten manchmal so verdreht werden, dass sie verwirrend erscheinen:

1. „Angebliche Theologen scheinen Freude daran zu haben, das, was einfach ist, geheimnisvoll zu machen. Sie bekleiden die einfache Lehre von Gottes Wort mit ihren eigenen dunklen Gedankengängen und verwirren damit die Gemüter derjenigen, die auf ihre Lehren hören.“ (Signs of the Times, 2. Juli 1896)

2. „Viele Teile der Schrift, die gelehrte Menschen als ein Mysterium bezeichnen oder als unwichtig übergehen, ist voller Trost und Anweisung für den, der in der Schule Christi gelehrt worden ist. Ein Grund, warum viele Theologen kein klareres Verständnis des Wortes Gottes haben, ist, dass sie ihre Augen vor Wahrheiten verschließen, die sie nicht praktizieren wollen. Ein Verständnis der biblischen Wahrheit hängt nicht so sehr von der Kraft des Geistes bei der Suche, sondern viel mehr von der Aufrichtigkeit des Zweckes, dem ernsten Verlangen nach Gerechtigkeit, ab.“ (Counsels on Sabbath School Work, S. 38).

In den letzten Jahrzehnten haben eine Reihe von Autoren versucht, ihre These zu verteidigen, dass Christus die Natur Adams vor dem Fall annahm. Ihre biblischen Beweis-Texte scheinen nur dann stark, wenn sie anhand der Voraussetzungen, die sie diesen auferlegen, ausgelegt werden. Gelegentlich haben sie sogar einen Ad- Hominem-Ansatz verwendet, in dem sie sich bemüht haben, angesehene adventistische Lehrer und Minister zu diskreditieren, die die Post-Sündenfall-Auffassung vertreten haben. So wie ich es sehe, richteten sie ihre Versuche nach dem Muster des Anwalts aus, der angeblich einmal gesagt haben soll: „Wenn du ein starkes Argument hast, halte dich an die Fakten. Wenn du ein schwaches Argument hast, versuche, den Sachverhalt zu verwirren. Wenn du überhaupt kein Argument hast, schieb die Schuld auf die Geschworenen.“

Es ist meine tiefe Überzeugung, dass die Gemeinde, bevor sie mit Macht die letzte Warnungsbotschaft Gottes an die Welt verkündigen kann, auf der Wahrheit über die menschliche Natur Christi geeint werden muss. Deshalb habe ich lange gehofft, dass jemand mit tadellosen geistigen und akademischen Zeugnissen in prägnanter und lesbarer Form eine umfassende Sicht der Christologie, wie sie auf der Bibel und dem Geist der Weissagung basiert, darlegen würde und wie die Gemeinde in dieser Frage vor 40 Jahren abgewichen ist.

Dieses Buch erfüllt diese Hoffnung. Ich kenne den Autor seit vielen Jahren. Er ist ein treuer Siebenten-Tags-Adventist, ein Gelehrter, der der Wahrheit mit ungewöhnlicher Objektivität nachgegangen ist. Fast drei Jahrzehnte zuvor hat er einen willkommenen Beitrag zur zeitgenössischen Theologie durch das Buch „The Nature and Destiny of Man“ [Die Natur und Bestimmung des Menschen] (New York: Philosophische Bibliothek, 1969) geleistet. Mit seinem klaren Verständnis der Natur der Menschheit hat Jean Zürcher die notwendigen Erkenntnisse, um die biblische Lehre von der menschlichen Natur Christi untersuchen zu können. In dem vorliegenden Band legt er sorgfältig die Wahrheit über die menschliche Natur Christi dar und zeigt, dass die Herrlichkeit der erfolgreichen Mission des Heilands für diese Welt durch die Tatsache, dass er trotz der Annahme der Neigungen des „sündigen Fleisches“ triumphierte, gesteigert und nicht verringert wird.

Ich glaube, dass dieses sorgfältig recherchierte und gut geschriebene Buch mit Begeisterung von allen aufgenommen wird, die die Wahrheit lieben und besser verstehen wollen, wie intim die Beziehung zwischen Jesus und der menschlichen Familie ist. Wahrlich, „das Menschsein des Sohnes Gottes bedeutet uns alles. Es ist die goldene Kette, die uns an Christus und damit an Gott bindet.“ (Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 257).

Soweit das Vorwort zu diesem einzigartigen Buch, da es aus den falschen Lehren, die in die STA-Gemeinde seit vielen Jahren und besonders seit 1949 Einzug gehalten haben, hervor scheint, wie ein Licht an einem finsteren Ort. Natürlich wurde daraufhin wieder mal alles versucht, um auch dieses Buch und seinen Autor in Misskredit zu bringen. Aber es ist in einigen Sprachen immer noch erhältlich und ich kann Euch nur raten, dass Ihr es Euch so schnell wie möglich besorgt.

Einige Seiten des englischen Buches sind auf Google Books verfügbar.

Der Kreis schließt sich

Mit den letzten Worten von Kenneth E. Wood schließt sich der Kreis wieder. Wir hatten das Orion-Studium mit einem „unverständlichen“ Hinweis von Ellen G. White in den PowerPoint-Folien begonnen und uns gefragt, was sie wohl mit all diesen Aussagen gemeint haben könnte, da wir all das einfach nicht im Kapitel 5 der Offenbarung finden konnten:

Das fünfte Kapitel der Offenbarung muss eingehend studiert werden. Es ist von großer Wichtigkeit für diejenigen, die am Werk Gottes in diesen letzten Tagen teilhaben werden. Es gibt einige, die getäuscht wurden. Sie verstehen nicht, was über diese Erde kommen wird. Diejenigen, die es ihrem Verstand erlaubt haben, umnebelt zu werden im Hinblick auf das Verständnis, was Sünde ausmacht, werden schrecklich getäuscht. Wenn sie keine entschiedene Änderung erfahren, werden sie als mangelhaft erfunden werden, sobald Gott das Urteil über die Kinder der Menschen verkündet. Sie haben die Gebote übertreten und den ewigen Bund gebrochen und werden gemäß ihrer Werke empfangen. {9T 267.1}

Dann hatten wir den Orion gefunden und einen Teil des Buches mit den sieben Siegels bereits entschlüsseln können und festgestellt, dass Gott im Buch mit den sieben Siegeln die Sünden Seines Volkes am großen himmlischen Gerichtstag, der seit 1844 stattfindet, aufgezeichnet hat. Bei der Frage, wie lange dieser Gerichtstag dauern würde, ermutigte uns ein besonderes Zitat von Ellen G. White:

Sobald die Bücher von Daniel und Offenbarung besser verstanden werden, werden die Gläubigen eine gänzlich andere religiöse Erfahrung haben. Sie werden flüchtige Einblicke in die offenen Tore des Himmels erhaschen, der Gestalt, dass das Herz und der Verstand von dem Charakter, den alle entwickeln müssen, um die Glückseligkeit zu erlangen, die der Lohn für die reinen Herzens ist, beeindruckt wird. Der Herr wird alle segnen, die bescheiden und demütig versuchen zu verstehen, was im Buch der Offenbarung offenbart ist. Dieses Buch beinhaltet so viel über die Unsterblichkeit und ist voll von Herrlichkeit, dass alle, die es ernsthaft lesen und durchsuchen, die Segnung für diejenigen erhalten, „die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist“. Eines wird beim Studium sicherlich verstanden werden, nämlich dass die Verbindung zwischen Gott und Seinem Volk eng und entschieden ist. Es wird eine wunderbare Verbindung zwischen dem Universum der Himmel und dieser Welt sichtbar. {FLB 345.3}

Nun sehen wir auch, wie es gemeint war, dass wenn wir Daniel und Offenbarung besser verstehen würden (und damit den Orion), dass wir zu einer ganz anderen religiösen Erfahrung gelangen würden und erkennen würden, dass die Verbindung zwischen Gott und Seinem Volk eng und entschieden ist oder wie es Kenneth E. Wood ausdrückte, wie intim die Beziehung zwischen Jesus und der menschlichen Familie ist.

Das vorurteilsfreie Forschen in Gottes Wort und der Einfluss des Heiligen Geistes haben uns nun zu den heiligsten Wahrheiten im Buch der Bücher geführt. Zur Wahrheit, dass Jesus im Fleische des gefallenen Adams gekommen war und zur endgültigen Entscheidung, welche der beiden Parteien, die seit mehr als 60 Jahren über dieses Thema debattieren, die Wahrheit erkannte und uns verkündete, hat uns letztendlich der Orion, bzw. Gott durch dieses Buch der sieben Siegel geführt und uns vollen Aufschluss gegeben. Wir brauchen dazu keine Hunderte von Büchern zu lesen und wir müssen auch nicht mehr, wie Bruder Kenneth E. Wood über 40 oder 50 Jahre wie „besessen“ theologische Grundsatzdiskussionen täglich studieren. Der Orion hat uns die Wahrheit gezeigt und Jesus ist - wie es alle Adventisten für über 100 Jahre vor 1949 glaubten - tatsächlich im sündigen Fleische des gefallenen Adam gekommen.

Welche Konsequenzen nun aus der falschen Lehre entstanden sind und wohin uns ein falsches Verständnis der Natur Jesu führt, werde ich im nächsten Teil „der Thronlinien“ zeigen. Ihr dürft wieder gespannt sein, was Gott uns noch alles im Orion zeigen möchte. Die Zeit drängt sehr, diese Artikel zu schreiben, denn die Orion-Uhr zeigt an, dass im Juni/Juli 2010 die vorletzte Versammlung der STA-Generalkonferenz in der Geschichte der Menschheit stattfinden wird und ich möchte, dass die GK diese letzte Chance einer gemeindeweiten Reue während ihrer letzten Amtsperiode wahrnimmt. Aber das Schreiben der Artikel ist auch mit sehr viel Zeitaufwand verbunden, um all dies so genau zu erforschen, dass es für Euch von Nutzen ist. Und ich möchte noch einmal betonen, dass ich selbst ohne den Orion niemals auf die Idee gekommen wäre, über all diese Dinge so tief nachzusinnen. Ich hielt das wahrscheinlich für ebenso unwichtig, wie der größte Teil von Euch.

Aber jetzt wissen wir es besser und das wird viele Gemeindeleiter zutiefst erschrecken. Ein erwachendes Volk, das erwachsen wird, feste Nahrung zu sich nimmt und seine Lethargie abschüttelt, ist für Satan die Horrorvorstellung aller seiner Albträume. Diese „Gerüchte aus dem Norden und dem Osten“ werden ihn bald handeln lassen und „Michael wird aufstehen, um Sein Volk zu erretten.“ Unser Herr kommt bald! Dass dies die Wahrheit ist und dass Jesus nun den vierten Engel noch einmal zur vorletzten Versammlung der Generalkonferenz in Atlanta sendet, werdet ihr im Teil III der Thronlinien erfahren.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal meinen Aufruf erneuern, dass ich dringend Hilfe bei den Übersetzungen brauche. Wenn jemand von Euch als Muttersprache Englisch oder Spanisch oder sonst eine Sprache außer Deutsch spricht und Gottes Botschaft verkünden helfen möchte, dann bitte meldet Euch per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei mir. Ich möchte allen, die bei der Verkündigung dieser Botschaft mithelfen, das Versprechen von Jesus aus Daniel 12,3 mitgeben:

Und die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz und die, welche vielen zur Gerechtigkeit verholfen haben, wie die Sterne immer und ewiglich.

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